Yoga

Yoga ist in aller Munde! Die uralte indische Tradition bringt Körper, Geist und Seele in Einklang und verbessert so deine mentale, physische und spirituelle Gesundheit. In manchen Kursen werden Mantras gesungen, in anderen wird geschwitzt und mit bestimmten Körperübungen an die eigenen Grenzen gegangen, in vielen spielt Achtsamkeit und Meditation eine Rolle… Yoga hat unzählige Gesichter! Dabei den Überblick zu behalten, ist nicht nur als Anfänger eine Herausforderung.

Hier gibt es das kleine Yoga 101 mit den wichtigsten Daten und Fakten! Erfahre, wie vielfältig Yoga sein kann, welches Zubehör du brauchst, um direkt einzusteigen und wie du deine Gesundheit mit einer regelmäßigen Praxis boosten kannst!

Ein kurzer Einblick: Herkunft und Philosophie

Die Frage, wie alt Yoga genau ist, wird wahrscheinlich für immer unbeantwortet bleiben. In indischen Quelltexte finden sich die ersten Yogis vor über 3.500 Jahren. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass schon vor 5.000 Jahren Yoga praktiziert wurde. Der Punkt wird klar: Yoga gibt es schon seit Urzeiten! Der Ursprung dieser Lehre stammt aus Indien und zeigte damals schon Menschen, die Atemübungen machten und meditierten. Im Laufe der letzten Jahrhunderte wurden immer mehr Praktiken ins Leben gerufen und zunehmend mehr Menschen praktizieren Yoga in ihren Alltag.

Fun Fact: Yoga wurde 2016 von der UNESCO als Immaterielles-Weltkulturerbe anerkannt!

Das Ziel von Yoga ist das Erkunden der inneren Welt und in Einklang mit sich selbst, dem eigenen Körper und der eigenen und universellen Seele zu kommen. Dabei helfen körperliche Bewegungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama) und Meditationstechniken (Dhyana) und weitere Praktiken, wie das Singen von Mantras und Achtsamkeitsübungen. Die Facetten von Yoga sind vielfältig, zielen aber immer auf innere Klarheit ab.

Mythen und Klischees, die wir direkt begraben können!

Rund um das Thema Yoga kreisen eine Menge Mythen und Vorurteile. Besonders in der westlichen Welt, in der Spiritualität bei vielen Menschen weniger auf der Tageskarte steht. An den meisten (oder fast allen) ist aber in Wahrheit gar nichts dran. Lass uns also hier einmal die größten Yoga Mythen begraben, bevor es ans Eingemachte geht!

„Yoga ist nur für Hippies!“

Ich bin mit Sicherheit nicht die einzige, die schon oft mit diesem Vorurteil in Berührung gekommen ist. Aus irgendeinem Grund hat Yoga bei vielen Leuten einen extremen Hippie Beigeschmack. Meditation und Achtsamkeit werden anscheinend oft mit der Lebenseinstellung von freiheitsliebenden Hippies verbunden. Doch das Bild von Pflanzen rauchenden Hippies aus den 70ern, mit Federn in den Haaren passt wohl kaum in die Yoga-Studios, die wir heute so kennen.

Also nein, Yoga ist nicht nur für Hippies. Yoga ist so vielfältig, dass für jeden etwas dabei ist. Und das Ziel, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen, einen besseren Zugang zu sich selbst zu finden und so physisch und mental gesund zu bleiben, ist unabhängig von Interessen und Weltanschauungen!

„Für Yoga muss man flexibel und gelenkig sein!“

Wieder falsch. Für Yoga muss man nicht unbedingt flexibel sein. Klar, es gibt den einen oder andern Stil, bei dem ein wenig Flexibilität nicht schadet, doch bei jedem Stil wird immer wieder betont: Jeder Körper ist anders und du machst das, was sich für dich gut anfühlt und gehst nur so weit, wie du gehen willst. Yoga ist kein Wettkampf.

In den meisten Kursen werden Asanas in verschiedenen Versionen angeboten, sodass du für dich selber wählen kannst, wie weit du gehen möchtest. Zudem gibt es genügend Yogastile, in denen Flexibilität nicht mal gefragt wird. Darum ist Yoga sogar für Senioren geeignet.

„Yoga ist anstrengend“

„Yoga ist mir zu anstrengend!“ ist wahrscheinlich mein Lieblings-Mythos über Yoga.

Niemand sagt, dass du dich in einen 40 Grad heißen Raum begeben und dich mit Bikram Yoga völlig verausgaben musst. Niemand zwingt dich, die Sequenzen vom Ashtanga Yoga durchzuziehen und die nächsten Tage kaum Laufen zu können. Es gibt so viele Arten von Yoga, die sanfter für deinen Körper sind und dir, ohne aus der Puste zu kommen, helfen. Es gibt sogar passive Yogastile wie Yin Yoga oder Yoga Nidra, bei denen Anstrengung auf jede Art und Weise vermieden und umgangen wird. Da liegst du teilweise zehn Minuten lang in einer Position, eingebettet in Kissen, damit du auch ja keinen Muskel regen musst!

Die Auswahl an verschiedenen Yoga-Arten ist endlos. Die einzige Aufgabe ist, sich vorher klar zu sein, für was für einen Kurs man sich anmeldet!

„Alle Yogis sind vegan.“

Komischerweise stoße ich immer wieder auf diesen Mythos. Wer hat das erfunden? Ich weiß es nicht. Dass alle Yogis vegan sind, ist natürlich totaler Quatsch. Zwar stimmt es, dass viele, sobald sie sich mehr mit sich selber auseinandersetzen und mehr Achtsamkeit in ihrem Leben praktizieren, sich auch bewusster darüber werden, womit sie ihren Körper ernähren. Dazu kann kommen, dass sich so mancher nicht mehr wohl dabei fühlt, eine Packung gemischtes Hack zu kaufen, in der die DNA von über 100 Tieren zu finden ist. Doch wenn du mit Yogis am Tisch sitzt, wird dich niemand für deine Diät verurteilen.

Yoga ist nicht gleich Yoga: Stile & Arten

Wer denkt, er hat einmal Yoga gemacht und weiß jetzt, womit er es zu tun hat, hat sich geschnitten! Yoga hat unzählige Gesichter. Von aktiven Stilen über spirituelle Stile, zu Yoga-Arten, bei denen mit einem Partner trainiert wird, bis hin zu passiven Stilen, bei denen Anstrengung tabu ist.

Hier gebe ich dir einen Einblick in die bekanntesten Yoga Stile!

Verschiedene Yoga Posen

Aktive Stile

Zu den aktiven Yoga-Stilen gehören sämtliche Praktiken, bei denen sich aktiv körperlich betätigt wird. Darunter sind die Klassiker Vinyasa Yoga und Hatha Yoga. Die meisten dieser Stile sind sehr dynamisch und geben Grund für den Mythos, dass Yoga immer anstrengend sei.

Hatha Yoga

Hatha Yoga ist eine der bekanntesten und ältesten Yogastile weltweit. Viele Yogastile bauen auf Hatha Yoga auf oder übernehmen wichtige Elemente der Hatha Lehre. Das Wort Hatha bedeutet im Sanskrit so viel wie die „Harmonisierung der Energien„. In einer klassischen Hatha Yoga Stunde werden Asanas mit der Atmung synchronisiert, sodass eine Harmonie von Körper und Atmung entsteht, die wiederum positive Auswirkungen auf den Geist hat.

Die Asanas werden mindestens fünf Atemzüge lang gehalten, wodurch eine Hatha Stunde oft etwas statischer aussieht, als ein klassischer Vinyasa Flow.

Vinyasa Yoga

Vinyasa Yoga mag wohl als populärste Stil in der westlichen Welt gelten. Der Stil ist sehr modern und verbindet viele Elemente des Hatha Yogas. Beim Vinyasa gilt es Körperbewegungen mit dem Atmen zu synchronisieren und in einen Flow zu kommen. Die Philosophie dahinter beschreibt den dauernden Wandel und die Unbeständigkeit. Daher wird beim Vinyasa dem Übergang von Asana zu Asana (also dem Flow/ dem Wandel) genauso viel Bedeutung zugeschrieben wie den Asanas selber.

Dazu kommt, dass keine Vinyasa Stunde aussieht wie eine andere. Vinyasa kann je nach Belieben der Yogalehrer variiert werden. Das macht Vinyasa für mich immer so spannend!

Ashtanga Yoga

Ashtanga Yoga wird auch als Königsdisziplin des Yoga bezeichnet. Dieser Stil ist besonders anstrengend und bringt dich an deine körperlichen Grenzen. Statt einem kreativen Flow, der von Mal zu Mal variiert, gibt es beim Ashtanga Yoga eine festgelegte Sequenz, die jedes Mal wiederholt wird. Die Sequenz ist anspruchsvoll und athletisch und beinhaltet viele Sprünge, die in einer hohen Geschwindigkeit Abfolgen. Das Ziel ist es, durch die hohe Intensität Gedanken loszulassen und voll im Hier und Jetzt zu sein! Ganz nebenbei trainierst du mit Ashtanga Yoga auch deinen ganzen Körper und wirst fit! :-)

Bikram Yoga

Bikram Yoga wird auch oft als Hot Yoga bezeichnet. Und damit ist auch wirklich hot, also heiß, gemeint! Der Raum, in dem praktiziert wird, wird auch 40 Grad erhitzt! Dabei geht es zu wie an einem heißen Sommertag. Viele tragen einfach nur einen Sport-BH und eine kurze Hose. Spiritualität hat hier wenig zu suchen. Der Stil ist wahnsinnig anstrengend und zielt hauptsächlich auf die körperliche sportliche Aktivität ab!

Wenn du also mal richtig schwitzen willst und mit Yoga abnehmen willst, dann ist Bikram Yoga dein Stil!

Power Yoga

Power Yoga gehört ebenfalls zu den anstrengenden, aktiven Yogastilen. Nicht, dass der Name etwas anderes verspricht, doch hier geht es wirklich um Power. Ähnlich wie bei einer Bikram Stunde, stehen hier Dynamik und Muskelkraft im Fokus. Meditation und Spiritualität sind eher im Hintergrund. Daher ist Power Yoga ein idealer Stil, um Leuten, die den Mythos „Yoga ist für Hippies“ glauben, mal an die Vielseitigkeit von Yoga heranzuführen!

Jivamukti Yoga

Jivamukti Yogaist ein ganzheitliches Yoga Konzept. Dieser Stil wird von vielen richtig gelebt! Dabei kommen Spiritualität, Praxis und sogar Ernährung zusammen. Das Ziel ist es, einen Pfad zur Erleuchtung zu finden, der das Mitgefühl für alle Wesen beinhaltet. Daher essen Jivamukti Yogis auch kein Fleisch oder tun andere Dinge, die anderen Lebewesen schaden könnten. Hier ruht also der Mythos, dass alle Yogis Veganer sind :-)

Doch keine Sorge, du kannst auch an einer Jivamukti Yoga Stunde teilnehmen, ohne die gesamte Weltanschauung zu übernehmen. Eine Jivamukti Klasse erinnert sehr an Vinyasa oder Hatha Yoga. Die Asanas werden dabei im Einklang mit laut spielender Musik ausgeführt. Zudem unterscheidet sich eine Jivamukti Klasse dadurch, dass oft zu Beginn ein wenig Zeit dafür verwendet wird, sich eine Intention zu setzen und sich mit den anderen Teilnehmern zu verbinden.

Hinweis: Es wird übrigens „Dschiewamukti“ ausgesprochen!

Tantra Yoga

Tantra Yoga wird oft als sexuelle Praktik missverstanden, dabei ist Tantra eigentlich ein Yoga der Energien. Es geht dabei insbesondere um die Shiva Shakti Energie, die das Zusammenspiel der männlichen und weiblichen Energien beschreibt. Die Energien existieren in jedem von uns und müssen nicht zwangsläufig durch männliche und weibliche Yogis veräußert werden. Doch bei vielen Praktiken von Tantra Yoga, geht es dennoch um Partnerübungen, die die entstehende sexuelle Energie als Antrieb für spirituelle Energie nutzen.

Beim Tantra wird zwischen 3 Arten unterschieden. Schwarzes Tantra, was auf dunkle Energie abzielt. Rotes Tantra, was auch oft als sexuelles Tantra missverstanden wird, und weißes Tantra, was auch als Kundalini bekannt ist. Doch dazu jetzt mehr!

Kundalini Yoga

Hast du schon mal von der Kundalini Energie gehört? Die Kundalini ist die Lebensenergie, die als eingerollte Schlange am unteren Ende deiner Wirbelsäule schlummert. Mit Kundalini Yoga wird die Kundalini Energie geweckt, sodass sie sich entlang der Wirbelsäule hoch schlängelt und unsere Lebensenergie erweckt!

Wichtig bei Kundalini Yoga ist, dass dieser Stil nicht wirklich auf körperliche Flexibilität abzielt und auch nicht besonders dynamisch ist. Stattdessen steht bei Kundalini Yoga die Befreiung von sämtlichen Blockaden im Fokus. Dazu werden bestimmte Übungen teilweise minutenlang gehalten und mit der Feueratmung kombiniert. Du fühlst dich danach wirklich wie neu geboren!

Kundalini Yoga

Passive Stile

Neben den aktiven Stilen gibt es auch passive Stile, die statt körperlicher Aktivität eher Entspannung im Fokus haben. Dabei geht es darum, das vegetative Nervensystem herunterzufahren und den Körper und Geist aus Stresszuständen zu befreien. Es klingt im ersten Moment zu schön, um wahr zu sein, doch passive Yogastile helfen nachgewiesenermaßen tatsächlich bei stressbedingten Krankheiten und mentalen Schwierigkeiten. Dazu werden passive Stile oft eingesetzt, um körperliche Beschwerden zu lindern und den natürlichen Heilungsprozess des Körpers zu unterstützen.

Yin Yoga

Der wohl bekannteste passive Yogastil ist Yin Yoga. Dabei wird die Yin Energie, also die ruhige, beständige und sanfte Energie aktiviert. In der Praxis bedeutet das, dass hier vor allem Ruhe praktiziert wird.

Beim Yin Yoga wird der Körper gedehnt, ohne aktiv Dehnübungen auszuführen. Klingt erstmal komisch, doch mithilfe von Yogabolster und Yogakissen werden bestimmte Posen eingenommen, die dann mehrere Minuten lang gehalten werden und so den Körper in der Tiefe dehnen. Die Posen sind normalerweise sehr angenehm. Anstrengung ist hier unerwünscht!

Yoga Nidra

Wenn du denkst Yin Yoga ist langsam, hast du Yoga Nidra noch nicht erlebt. Hier wird „Passiver Yogastil“ wörtlich genommen!

Yoga Nidra ist eher eine Meditationstechnik, als alles andere. Yoga-Posen werden dabei teilweise bis zu zwanzig Minuten lang gehalten, sodass sich die Gehirnwellen verändern und man dauerhaft in einem Zwischenschritt zwischen Wach- und Schlafzustand ist. Dieser meditative Zustand hilft bei Schlafproblemen und Stress. Es erlaubt deinem Nervensystem komplett umzuschalten und aus Stresszuständen herauszukommen.

Restorative Yoga

Restorative Yoga dient dazu, einen angeschlagenen Körper wieder herzustellen und die körpereigenen Heilungsprozesse zu aktivieren. Posen werden hier teilweise bis zu 20 Minuten lang gehalten. Dabei werden Blockaden gelöst und akute Beschwerden gelindert. Restorative Yoga eignet sich daher hervorragend, dem Körper nach Verletzungen Ruhe zu geben, um sich selbst zu heilen.

Hinweis: Restorative bedeutet so viel wie „erholsam“ / „Erholung“!

Faszien Yoga

Unser Körper ist von fünf Haupt Faszienketten durchzogen. Diese Ketten werden auch Myofasziale Zugbahnen bezeichnet. Sie verbinden unseren gesamten Körper und fungieren als Kommunikationssystem für Nervenreize und Bewegungsabläufe. Daher kennst du sie vielleicht unter dem Wort „Bindegewebe“.

Wenn du über eine längere Zeit angespannt und gestresst bist oder deinen Körper fehl belastet, entstehen schmerzhafte Verspannungen und Blockaden. Hier kommt Faszien Yoga zum Einsatz. Mithilfe von Posen wird das Bindegewebe aufgelockert und so Verspannungen gelöst und Beschwerden gelindert! Über einen längeren Zeitraum, hilft Faszien Yoga auch, die Mobilität zu steigern und dich beweglicher zu machen.

Schwarz-Weiß Abbildung Partneryoga

Partner Stile

Abgesehen von diesen aktiven und passiven Stilen, gibt es auch noch Partner-Stile, die gemeinsam mit einer weiteren Person ausgeführt werden! Dabei steht gegenseitiges Vertrauen und ein Gespür füreinander im Fokus.

Partneryoga

Beim einfachen Partneryoga werden Posen gemeinsam ausgeführt. Der Fokus liegt hier also nicht nur auf sich selbst, der eigenen Atmung und dem Gespür für den eigenen Körper, sondern auch auf der Energie des Partners und der Beziehung zueinander. In Absprache werden Übungen ausgeführt und variiert.

Die Übungen sind normalerweise relativ einfach auszuführen und erfordern keine großen Yoga Vorkenntnisse! Suchst du also nach einem neuen Hobby für dich und deinen Partner, kann Partneryoga die ideale Idee sein!

Acro Yoga

Acro Yoga ist etwas akrobatischer als klassisches Partneryoga. Zum Acro Yoga gehören immer zwei, manchmal sogar drei Rollen. Die erste Rolle ist die Base, also die Person, die die andere Person stützt. Sie bildet die Grundlage für die Übungen. Die zweite Rolle bildet der Flyer. Der Flyer ist derjenige, der die akrobatischen Übungen auf der Stütze der Base ausführt. Als Drittes wird oft ein Spotter, also ein Beobachter, hinzugezogen. Der Spotter kann Hilfestellungen geben und ist besonders bei neuen Übungen essenziell, um die nötige Sicherheit zu garantieren!

Acro Yoga ist für mich noch viel mehr als Partner-Akrobatik, es ist eine richtige Community. Überall auf der Welt gibt es „Monkeys“, wie sich die Acro Yogis gerne selbst bezeichnen, die sich für sogenannte Acro Jams treffen und gemeinsam praktizieren!

Hinweis Box: Es gibt noch weitere Stile und wahrscheinlich wird jeden Monat ein neuer Stil von jemandem erfunden, der eigene Kreativität mit in den Kurs bringt. So sehe ich zum Beispiel oft neue Namen von Stilen, von denen ich vorher noch nichts gehört habe. Doch diese genannte Stile sind die bekanntesten Yoga-Arten. Du solltest damit erstmal einen guten Einblick bekommen haben!

Die Yoga Werkzeugkiste: Was du für Yoga brauchst:

Um mit Yoga anzufangen, brauchst du eigentlich gar nicht besonders viel. Doch eine rutschfeste Unterlage und das ein oder andere Hilfsmittel, solltest du schon verfügbar haben, um die Praxis richtig zu genießen!

Hier gehe ich einmal die wichtigsten Yoga-Hilfsmittel durch. Keine Sorge, du musst dir nicht direkt jedes Teil zulegen. Für den Anfang solltest du mit einer einfachen Yogamatte erstmal gut dabei sein!

Yogamatten: rutschfest, aus Kork oder für unterwegs!

Eine Yogamatte gehört zur Yogapraxis dazu, wie gute Trainings-Schuhe beim Joggen! Sie bietet dir eine sichere, rutschfeste Unterlage, auf der du dich austoben kannst. Doch die richtige Yogamatte zu wählen ist oft nicht so einfach, wie man denken mag. Es gibt eine unendliche Auswahl. Darunter sind beispielsweise besonders nachhaltige Yogamatten aus Kork, besonders leichte Reiseyogamatten für unterwegs oder sogar faltbare Yogamatten.

Mein Tipp hier: Investiere lieber ein Mal in eine gute Yogamatte und sie mag dich für viele Jahre begleiten. Günstige Yogamatten sind oft mangelhaft in ihrer Qualität und du ärgerst dich spätestens nach ein paar Wochen.

Yogahandtuch

Das Yogahandtuch kommt dann zum Einsatz, wenn man gerade keine Yogamatte parat hat, sich aber eine rutschfeste Fläche schaffen möchte, oder als hygienische Mattenauflage.

Viele Yogahandtücher sind mit rutschfesten Noppen ausgestattet, sodass sie fast als Reiseyogamatte verwendet werden können!

Yogablock: doppelt hält besser!

Als zweitwichtigstes Utensil ist der Yogablock nicht wegzudenken. Ein Yogablock dient als Arm- oder Fuß-Verlängerung, wenn du bei manchen Übungen nicht an den Boden kommst. Statt auf dem Boden oder der Yogamatte kannst du dich also auf dem Boden abstützen und so eine saubere Technik beibehalten. Außerdem geben dir Yogablöcke Sicherheit und sind eine extrem gute Stütze.

Doppelt hält besser, gilt besonders bei Yogablöcken! Es macht wenig Sinn nur einen Yoga Block zu kaufen, da man so gut wie immer zwei Stück braucht. Macht ja auch Sinn, du hast zwei Hände und zwei Füße. Die meisten Yoga Blöcke werden daher direkt im Doppelpack angeboten!

Yogarolle / Yogabolster und Yogakissen

Yogarolle und Yogabolster sind einfach nur zwei verschiedene Begriffe für das längliche, robuste Kissen, was du oft in Yogastudios siehst. Es eignet sich hervorragend, um die Beine im Shavasana etwas hochzulegen oder, um es sich in den passiven Yogastilen besonders bequem zu machen. Ein Yogakissen ist ähnlich, nur dass es kleiner ist und eine runde Form hat. Doch beide Modelle dienen perfekt als Meditations-Unterlage. Setze dich dazu auf das jeweilige Kissen, sodass deine Hüfte oberhalb deiner Kniegelenke ruht.

Der Yogagurt

Ein Yogagurt kommt bei mir persönlich seltener zum Einsatz, ist aber hilfreich für Dehnungen und öffnenden Posen. Er kann dir außerdem helfen, bestimmte Asanas technisch sauberer auszuführen. Ich sehe fortgeschrittene Yogis genauso oft zum Yogagurt greifen wie Yoga Anfänger! Also keine falsche Scheu! Nimm dir, was dir hilft, um deine Praxis mit Achtsamkeit und technischer Sauberkeit auszuführen

Yogadecke: Kuschelig & warm

Wenn es draußen kalt wird, wird es Zeit für die Yogadecke! Prinzipiell ist eine Yogadecke nichts großartig anderes als eine Kuscheldecke, die du dir bei kühlen Temperaturen im Shavasana überlegen kannst, um es noch angenehmer zu machen und dich so vollkommen zu entspannen! Sie kann aber auch eingerollt die Funktion eines Yogabolsters oder einer Nackenrolle übernehmen!

Yogasocken

Yogasocken sind für diejenigen, die am liebsten barfuß Yoga machen, aber aufgrund von schwitzigen Füßen, schnell mal wegrutschen. Die Socken geben Grip und sorgen bei schweißtreibenden Übungen für Halt und Stabilität. Daher sind viele Yogasocken mit Silikon oder Gummi-Noppen ausgestattet und erinnern so ein wenig an die Rutsche-Socken von früher! Im Gegensatz zu den Socken sitzen diese aber eng am Fuß und sorgen für einen stabilen Fuß!

Gesundheits-Geheimnis: Yoga

Neben allen Dingen, die bereits über Yoga gesagt wurden, ist das hier wahrscheinlich mein Lieblings-Part. Yoga ist nämlich eine absolute Geheimwaffe, wenn es um das Thema Gesundheit geht! Körperlich wie auch geistig hat Yoga eine Unmenge an tollen Auswirkungen. Es hilft deinem Körper aus Stresszuständen herauszukommen und so deine gesamte Gesundheit zu verbessern.

Wirkungen auf den Körper

Die Auswirkungen von Yoga auf den Körper sind vielfältig und spannend! Neben den offensichtlichen Dingen, wie der Aufbau von Muskelkraft, spielen auch Entgiftung und die Unterstützung des Immunsystems eine Rolle!

Flexibilität und Muskelaufbau

Durch regelmäßiges Praktizieren von Yoga wird die Flexibilität gesteigert und Muskeln aufgebaut. Besonders bei dynamischen Stilen wie Hatha Yoga, Vinyasa Yoga oder Ashtanga Yoga ist ein Muskelaufbau garantiert. Stile wie Bikram Yoga oder Power Yoga eignen sich zudem zur Gewichtsregulierung, denn man kann mit Yoga auch abnehmen.

Selbst bei passiven Stilen, wie Yin Yoga oder Restorative Yoga wird die Flexibilität gesteigert, da Faszien in der Tiefe gedehnt und aufgelockert werden. Daher eignet es sich hervorragend, um Verspannungen loszuwerden und Blockaden zu lösen. Mit einem Muskelaufbau ist dabei aber nicht zu rechnen.

Koordination und Gleichgewicht

Neben Muskeln und Flexibilität wird auch dein Gleichgewichtssinn auf die Probe gestellt und zunehmend verbessert. Viele Asanas sind koordinativ eine Herausforderung, besonders, wenn man sonst nicht gerade oft auf einem Bein steht und dabei so weit nach vorne gebeugt, ist, dass man droht überzukippen :-)

Mit Yoga trainierst du also auch deine allgemeinen koordinativen Fähigkeiten und bekommst ein besseres Gespür für deinen Körper.

Entgiftung und Kreislauf

Koordination und Muskelaufbau sind relativ offensichtliche Punkte, doch Yoga macht noch viel mehr als das. So wirkt Yoga sogar entgiftend, da durch die verschiedenen Drehungen und Twists gezielt Druck auf bestimmte Organe ausgeübt wird. Das führt dazu, dass Milz, Leber, Nieren und Magen wortwörtlich ausgequetscht werden und so für frisches, nährstoffreiches Blut empfänglich sind.

Stress-Killer

Yoga ist der absolute Stress-Killer! Egal wie gestresst du bist, nach einer Stunde Yoga wirst du dich definitiv besser fühlen! Yoga wirkt stimmungsaufhellend, da Glückshormone freigesetzt werden. Doch Yoga macht noch mehr als das. In unzähligen Studien konnte nachgewiesen werden, dass der Cortisol-Spiegel, also der Spiegel des Stresshormons in unserem Körper, durch Yoga effektiv gesenkt werden kann. Dadurch wirkt Yoga positiv auf stressbedingte Beschwerden und führt zu einer Steigerung der wahrgenommenen Lebensqualität.

In anderen Worten: Yoga macht Happy!

Yoga und das Immunsystem

Auch das Immunsystem bedankt sich bei dir, wenn du regelmäßig Yoga machst! Durch Yoga wird dein Parasympathikus aktiviert. Der Parasympathikus gehört zum vegetativen Nervensystem und wird auch als „Ruhenerv“ bezeichnet, da er deinem Körper Entspannung und Erholung signalisiert. Der Parasympathikus hilft uns, unsere Atemfrequenz und unsere Herzfrequenz zu regulieren und Heilungsprozesse anzuregen. Wenn wir aber viel unter Strom stehen und total im Stress sind, verbauen wir uns den Zugang zu diesen essenziellen Prozessen. Zudem kann Yoga regulierend auf den Blutdruck wirken, was sich wiederum positiv auf die allgemeine Gesundheit auswirkt!

Wusstest du? Yoga ist auch in der Schwangerschaft vorteilhaft! Es kann als Geburtsvorbereitung genutzt werden und werdenden Müttern eine Auszeit geben. Zudem wird durch Yoga in der Schwangerschaft das Gefühl, zu zweit im Körper zu sein, verstärkt!

Wirkungen auf den Geist

Neben den tollen Wirkungen, die Yoga auf den Körper hat, begeistern mich die Wirkungen auf den Geist noch mehr! Nachgewiesenermaßen verbessert Yoga die mentale Gesundheit und kann sogar bei Depressionen helfen. Warum Yoga super für deinen Geist ist, habe ich hier zusammengefasst:

Stress und der Parasympathikus

Wie eben schon erwähnt, wird beim Yoga der Parasympathikus, also der „Ruhenerv“ unseres Körpers aktiviert. Das führt nicht nur zur Regulierung der Herz- und Atemfrequenz und wirkt regulierend auf den Blutdruck, sondern lässt uns auch mental herunterkommen. Ruhelosigkeit und Schlaflosigkeit sind beispielsweise Symptome von viel Stress. Mit regelmäßigem Praktizieren von Yoga kann, laut verschiedenen Studien, dieses Stresslevel reduziert werden und dir so helfen, mehr Ruhe in dein Gemüt und in deinen Alltag zu integrieren.

Lebensqualität

Yoga steigert die Lebensqualität und wirkt erhellend auf den Geist! Die, durch körperliche Aktivität, freigesetzten Glückshormone spielen eine stimmungsaufhellende Rolle und sorgen für das gute Gefühl nach der Yoga Praxis. Doch auch die starke Verbindung zu sich selber wirkt auf viele wie eine Verstärkung des Lebensgefühls. Durch Achtsamkeits- und Meditationsübungen sind Praktizierende nicht mehr Opfer der emotionalen Höhen und Tiefen des Alltags, sondern der stille Beobachter. So berichten viele Yogis, dass sich ihr Leben durch Yoga in unvorstellbare Richtungen entwickelt hat und sie so zufrieden sind wie nie zuvor.

Ich will dich hier nicht zum Yoga bekehren oder so, das sind alles Fakten, die in verschiedenen Studien belegt wurden!

Besonders Lebensqualität-steigernd wird Yoga übrigens bei Senioren, die durch Yoga eine neue Herausforderung und eine neue Gemeinschaft finden!

Das Gefühl für den eigenen Körper

In einer Yoga-Stunde wird immer wieder zurück auf das allgemeine Körpergefühl gezoomt. Viele spüren sich das erste Mal so richtig und realisieren, dass sie in einem energetischen Körper leben, der kaum zu definierende Enden hat. Wenn du das regelmäßig übst, kannst du dich nach einiger Zeit in sekundenschnelle in das Körpergefühl einfühlen und sehen, wie sich deine Energie in verschiedene Situationen verändert.

Dieses starke Körpergefühl ist vorteilhaft in jeglichen Lebenssituationen. Was braucht mein Körper gerade? Soll ich wirklich noch losgehen oder lieber mit etwas Ruhe zu Hause bleiben? Ich fühle mich steif, habe ich mich genug bewegt? Und so weiter!

Mentale Gesundheit

Wie du schon merkst, Yoga tut der mentalen Gesundheit wirklich gut. Daher wirst du wohl kaum überrascht sein, wenn ich dir jetzt noch offenbare, dass Yoga tatsächlich bei Depressionen hilft!

Depressionen sind eine schreckliche mentale Erkrankung, die für Unbetroffene nahezu unbegreiflich ist. Ein Gefühl von Leere und Hoffnungslosigkeit, was von Ärzten oft mit Antidepressiva oder betäubenden Mitteln therapiert wird. Doch statt das Gefühl zu betäuben, bekämpft Yoga Depressionen im Kern. So wurde in internationalen, wie auch in deutschen Studien, nachgewiesen, dass regelmäßiges Praktizieren von Yoga bei Depressions-Patienten zu einer Besserung führt!

Yoga kann auch für Kinder stimulierend wirken und bei Konzentrations- und Aggressionsproblemen helfen.

Yoga, Atmung und Meditation

Yoga, Atemübungen und Meditation gehen Hand in Hand. Das liegt daran, dass die Bewegungen von Yoga mit der Atmung synchronisiert werden und du deinen Fokus kontrolliert auf dein Körpergefühl richtest. Bewusstes Atmen ist eine Methode, um das Gespür für sich selber zu intensivieren und ist einer der Grundsteine für Meditation. Richte den Fokus immer wieder zurück auf die Atmung, um deinen Geist darauf zu trainieren, nicht von aufkommenden Emotionen mitgerissen zu werden.

Neben der meditativen Atmung praktizieren Yogis auch die Ujjayi Atmung. Diese Art von Atmung, die übrigens „udschai“ ausgesprochen wird, wirkt beruhigend auf den Geist und steigert die Vitalkapazität. Bei regelmäßiger Praxis der Ujjayi Atmung, erreichst du einen ruhigeren Atem und eine leistungsfähigere Lunge.

Es gibt noch weitere Atemtechniken, wie beispielsweise die Box-Atmung oder die Kapalabhati Atmung, die auch als Feueratmung bezeichnet wird.

You say in the ordinary way "I breathe" because you feel like breathing is something you are doing voluntarily, just in the same way as might be walking or talking. But you might also notice that when you are not thinking about breathing, your breathing goes on just the same. So the curious thing about breath is that it can be looked as a voluntarily and an involuntarily action. You can feel on the one hand "I am doing it" and on the other hand "It is happening to me". And that is why breathing is the most important part of meditation because it is going to show you, as you become aware of your breath, that the hard and fast division that we make between what we do and what happens to us on the other, are arbitrary. - Alan Watts

Tipps für Yoga Einsteiger

Du bist überzeugt und traust dich langsam an deine eigene Yoga Praxis heran? Super! Hier habe ich ein, zwei Tipps für Yoga Anfänger, die den Einstieg etwas leichter machen!

Yoga ist kein Wettkampf!

Der erste Punkt ist: Yoga ist kein Wettkampf! Oft ist man in einem Kurs mit 10 bis 20 Yogis, die alle auf der Yogamatte geboren zu sein scheinen. Sich da zu vergleichen, kommt fast automatisch. Und ja, es ist ja gar nicht schlecht mal zu schauen, wie toll die Krähe (eine anspruchsvolle Pose) aussehen kann. Doch man darf sich auf keinen Fall davon unterkriegen lassen, wenn andere besser sind! Yoga ist kein Wettkampf, jeder ist auf seiner eigenen Reise.

Ich erinnere mich noch an einen Vinyasa Kurs in einem Yoga Retreat in Thailand letztes Jahr. Eine ältere Frau mit weißen Haaren und sympathischen Falten machte neben einen Kopfstand. Sie hielt ihre Pose gerade wie eine Kerze und verweilte dort eine Weile ohne zu wackeln oder die Balance zu verlieren. Ich habe echt nicht schlecht geguckt und war kurz peinlich berührt, weil mein Kopfstand nicht ansatzweise so gut ist. Doch irgendetwas in mir dachte: "Wow, wer weiß, wie lange sie dafür üben musste!". Damit will ich nur sagen, jeder ist auf seiner eigenen Reise, sich zu vergleichen bringt nichts! Ich werde wohl noch ein paar mal mit dem Kopfstandhocker üben müssen, bis ich so gut bin wie sie!

Trink genügend Wasser!

Ausreichend Wasser trinken ist immer wichtig. Doch besonders beim Yoga werden Entgiftungs- und Reinigungsprozesse aktiviert. Achte also darauf, auch nach dem Training viel zu trinken und deinem Körper so die Chance zu geben, loszulassen, was er nicht mehr braucht!

Trage bequeme Kleidung!

Ja, es gibt extrem süße Yoga-Sets und coole Sportkleidung, doch beim Yoga ist es besonders wichtig, dass du bequeme Kleidung trägst! Besonders bei den passiven Stilen ist es wichtig, dass nichts am Bauch schnürt oder dir ein unwohles Gefühl gibt. Mit einer Stretch-Sportleggins und einem bequemen Oberteil kann man eigentlich nichts falsch machen! :-)

Schaffe die richtige Umgebung

Gerade beim Meditieren liebe ich die Wirkung von Palo Santo Räucherstäbchen bzw Holz

Und für die Tiefenentspannung eignet sich ein Augenkissen. Trau mir, diese beiden Anschaffungen wirst du nicht bereuen.

Übungen zum Anfangen!

Jetzt geht es ans Yoga Lernen! Hier sind zwei Übungen, die du in nahezu jeder Yoga-Klasse antreffen wirst!

Herabschauender Hund

Vom Herabschauenden Hund hast du wahrscheinlich schon oft gehört. Hierbei wird der Rücken und die Rückseite der Beine gedehnt. Das ganze geht so:

Cat and Cow

Cat and Cow, oder auch Katze und Kuh, ist ein Asana, was die Mobilität der Wirbelsäule steigert und allgemein aktivierend wirkt.

Fazit

Die uralte indische Lehre Yoga ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Menschen jeden Alters von überall auf der Welt, schwören auf die heilenden Kräfte von Yoga, und das zu Recht! 2016 wurde Yoga sogar vom UNESCO als Immaterielles-Weltkulturerbe anerkannt! Was viele Einsteiger nicht wissen ist, dass Yoga nicht gleich Yoga ist. Es gibt unzählige Arten und Stile, die von schweißtreibenden gelenkigen Übungen bis zum regungslosen Entspannen variieren. In einer Sache sind sich die Stile aber einig: Sie wirken heilend auf Körper und Geist!