So wirkt Vinyasa Yoga auf Körper und Geist!

Frau praktiziert Sonnengruß

Wenn ich meinen Morgen mit einer Stunde Vinyasa Yoga beginne, muss der Tag einfach gut werden.  Vinyasa bedeutet für mich körperlich anstrengende Asanas mit meiner Atmung zu vereinen und so richtig in einen Flow kommen, abzuschalten, den Körper zu spüren und mit dem Geist nur bei mir sein.

Doch woher kommt Vinyasa Yoga eigentlich und wieso findet es so eine große Beliebtheit in der heutigen Welt? Erfahre hier spannende Fakten über die Philosophie des beliebten Yogastils und lerne gleich noch meine Lieblings-Asanas!

Was ist Vinyasa Yoga und woher kommt es?

Wie die meisten Begriffe aus dem Sanskrit hat Vinyasa unzählige Bedeutungen. In der grundlegenden Definition beschreibt Vinyasa eine Verbindung zwischen Körperbewegung und Atem. Oft handelt es sich dabei um eine bestimmte Sequenz von Bewegungen, die mit dem Atem synchronisiert werden. Dabei entsteht ein fließender Übergang von Asana zu Asana, weshalb Vinyasa auch als Flow bezeichnet wird. Maehle (2007) beschreibt Vinyasa als einen Flow, der den dauernden Wandel und die Unbeständigkeit von Posen und Formen verdeutlichen soll. Die Philosophie von Vinyasa soll also die Unbeständigkeit des Lebens verdeutlichen.

Bezüglich der Geschichte von Vinyasa Yoga, ist interessant, dass es keinen richtigen Gründer gibt und Vinyasa eigentlich eine eher moderne Yoga-Art ist.

Die Hauptidee hinter diesem Stil besteht darin, auch der Transition zwischen den Asanas eine Bedeutung zuzuschreiben, und nicht nur den Asanas selber. Dadurch soll die Konzentration auf das Körperbewusstsein während der gesamten Praxis vertieft werden.

Besonderheiten im Vinyasa Yoga

Vinyasa Yoga unterscheidet sich von anderen Yoga Arten. Im Gegensatz zu Ashtanga Yoga oder Yin Yoga sieht eine Vinyasa Stunde kaum so aus wie eine andere, die Abfolge der Asanas kann je nach Belieben der Yogalehrer*innen variieren. 

Ujjayi-Atmung

Wie schon ein, zweimal angeschnitten, liegt ein großer Fokus beim Vinyasa auf der richtigen Atmung. Beim Vinyasa wird die Ujjayi-Atmung praktiziert. Diese nahezu unaussprechliche Methode beschreibt eine kontrollierte Atemtechnik, bei der Bewegungen immer der Atmung folgen und nicht umgekehrt. Bei korrekter Ausführung soll ein zischendes Geräusch beim Ein- und Ausatmen entstehen, weshalb die Ujjayi-Atmung auch als ‚Ozeanisches Atmen‘ beschrieben wird.

Nicht wundern, wenn deine Yogalehrerin zwischendurch einfach mal in die Gruppe ruft: „Ich kann euch nicht atmen hören!“. Das ist ganz normal. Laut Atmen ist in diesem Fall nicht unangenehm, sondern erwünscht.

Meditation und Bewegung

Die Atmung kontrolliert deine Bewegungen. Bei manchen Sequenzen, wie beispielsweise dem Sonnengruß, ist eine Bewegung immer genau ein Atemzug lang. Dieser Vorgang macht es auch Praktizierenden, die sonst weniger meditieren, einfach, in einen meditativen Zustand zu kommen. Die Kombination aus Atmung und Bewegung erlaubt es dir, immer wieder mit deiner Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt anzukommen und so ganz natürlich zu meditieren.

Kreativität und Variationen

Beim Vinyasa Yoga ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. Auch wenn die meisten Vinyasa Stunden mit einem Sonnengruß beginnen, gibt es beim Vinyasa keine festgelegten Sequenzen. Yogalehrer*innen haben komplette Gestaltungsfreiheit. Hauptsache Asanas werden mit kontrollierten Bewegungen miteinander verbunden. Die Transitionen von Asana zu Asana sehen dabei nahezu Tanz ähnlich aus, was den Stil besonders anschaulich macht.

Dank der freien Gestaltung ist auch den Hilfsmitteln keine Grenze gesetzt. Oft werden ein oder zwei Yogablöcke zur Hilfestellung genutzt. Du kannst aber auch einen Yogagurt oder ein Yoga Rad nehmen.

So wirkt Vinyasa auf Körper und Geist

Wie alle Yogastile ist auch Vinyasa Yoga dazu da, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Die meditative Praxis erlaubt es dir, nach innen zu schauen und dein Gespür für deinen eigenen Körper zu verstärken. Die positiven Auswirkungen auf physische und mentale Gesundheit sind nahezu unzählig.

Leidest zum Beispiel unter viel Stress oder unter mentalen Problemen wie Depressionen, kann eine regelmäßige Vinyasa Yoga Praxis dabei helfen, deinen Cortisol-Spiegel (also deinen Stress-Spiegel) zu reduzieren und sogar Depressionen im Kern besiegen. Zu diesem Ergebnis kamen mehrere Studien weltweit. Zudem hat Vinyasa Yoga positive Auswirkungen auf dein Immunsystem. Durch Yoga wird nämlich der Parasympathikus aktiviert. Der Parasympathikus signalisiert dem Körper, dass er sich entspannen kann. Dadurch wird nicht nur die Herz- und Atemfrequenz gesenkt, sondern sogar der Blutdruck. Eine Studie aus 2021 konnte feststellen, dass regelmäßiges Yoga, die Leistungen des Immunsystems bis zu 15 % verbessern kann.

Außerdem wirkt Vinyasa Yoga stimmungsaufhellend, da durch die körperliche Aktivität Glückshormone freigesetzt werden. Auch das Gefühl für Körper und Geist wird gestärkt, da in der Yoga-Praxis das Zusammenspiel von Körper und Geist im Fokus steht. Dadurch entsteht ein ganzheitliches Gefühl für den eigenen Körper und sich selbst, was nachgewiesenermaßen auch einen steigernden Effekt auf das Selbstbewusstsein hat.

Warum Yoga so gut ist:

  • senkt Cortisol-Spiegel (hilft bei Stress)
  • kann bei Depressionen helfen 
  • stärkt Immunsystem (bis zu 15 %)
  • senkt Blutdruck
  • wirkt stimmungsaufhellend
  • steigernden Effekt auf das Selbstbewusstsein

Ich könnte wahrscheinlich noch zwanzig Seiten oder mehr über die positiven Auswirkungen von Yoga aus Körper und Geist schreiben, doch nun gut, ein Punkt ist hoffentlich klar geworden: Vinyasa Yoga ist einfach super!

Beliebte Asanas im Vinyasa Yoga

Beim Vinyasa können beliebige Asanas miteinander verbunden werden. Jedoch gibt es ein paar besonders beliebte Asanas, die oft in einem Vinyasa Flow vorkommen. Darunter sind die Plank, der herabschauende Hund und das Chaturanga. Wie diese Asanas funktionieren, wie du sie richtig ausführst und welche Vorteile sie haben, erkläre ich hier im Detail.

Die Plank

Die Plank ist eine statische Übung, die auf den ersten Blick so aussieht, als wolltest du einen Liegestütz machen. Du liegst auf deinen Unterarmen auf der Yogamatte, Schultern direkt oberhalb der Ellbogen, Füße etwas weiter als hüftbreit auseinander, Rumpf angespannt. Der Kopf sollte dabei in einer Linie mit der Hüfte sein. Probiere den Bauchnabel in Richtung der Wirbelsäule zu ziehen, um deinen gesamten Rumpf richtig anzuspannen.

Dieses Asana ist besonders hilfreich, um die Kernmuskulatur zu stärken, Rückenscherzen vorzubeugen und die Körperhaltung zu verbessern.

Frau in Plank

Der herabschauende Hund

Der herabschauende Hund ist wohl eine der bekanntesten Asanas überhaupt. Er kommt von Hatha Yoga bis Bikram Yoga in nahezu jedem Stil vor. Sogar Leute, die mit Yoga nichts am Hut haben, kennen den Begriff. Und so wird dieses Asana ausgeführt: Deine Füße stellst du hüftbreit auseinander auf die Yogamatte, Hände und Arme bleiben am vorderen Ende der Matte. Ziehe dein Gesäß, sodass du von außen gesehen ein Dreieck formst. Ziehe deine Fersen nach unten und spüre die Dehnung in deinen Waden. Der Kopf ist zwischen deinen Schultern und du schaust nach hinten zu deinen Füßen. Bei mir knackt bei dieser Übung immer einmal der gesamte Rücken durch, herrlich!

Bei diesem Asana wird der gesamte Rücken, sowie die Hinterseite der Oberschenkel gedehnt, gleichzeitig wird der Schulterraum und Brustraum effektiv geöffnet. Nach einem langen Tag im Büro lohnt sich diese Übung, um Verspannungen zu lösen und die Schulten aufzulockern.

Das Chaturanga

Das Chaturanga ist ein anspruchsvolles Asana, was aber in vielen Flows präsent ist. Es sieht aus wie eine Liegestütz-Variante. Beginne auf deinem Bauch liegend, Hände eng an deinen Schultern, Ellbogen aufgestellt. Nun spannst du deinen gesamten Körper an und drückst dich kontrolliert nach oben, sodass du mit deinem Rumpf über der Yogamatte schwebst. Der Blick ist nach vorne gerichtet, halte diese Stellung eine kurze Weile.

Das Chaturanga stärkt Arme, Beine und Bauchmuskulatur und trainiert außerdem deinen Geist, da besonders das Halten dieser Übung anspruchsvoll ist.

Chaturanga

Fazit

Vinyasa Yoga zählt zu den beliebtesten Yogastilen und beschreibt einen Flow, bei dem der Fokus nicht nur auf den einzelnen Asanas, sondern besonders auf den Transitionen zwischen den Asanas und der Verbindung von Körperbewegung und Atmung liegt. Dabei ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt, so sieht jede Vinyasa Stunde anders aus: ein Flow von Asana zu Asana.

Häufige Fragen

Hier findest du Antworten auf häufige Fragen zu Vinyasa Yoga.

Für wen ist Vinyasa Yoga nicht geeignet?

Vinyasa Yoga ist prinzipiell für jeden geeignet. Besonders zum Yoga lernen eignet sich der Stil. Anfänger können, wenn es ihnen zu anstrengend wird, einfach in der Kind-Pose eine Pause machen. Aufpassen solltest du jedoch, wenn du Verletzungen oder Rückenprobleme hast. Normalerweise fragen Yogalehrer*innen vor Beginn jeder Stunde nach Verletzungen und würden dir dann entsprechend Hilfestellung geben oder dir vom Training abraten.

Können Anfänger Vinyasa Yoga machen?

Ja. Vinyasa Yoga ist für alle Level geeignet. In jeder Vinyasa Stunde werden verschiedene Variationen zu den einzelnen Asanas angeboten, so finden Fortgeschrittene, genau wie Anfänger, ihr richtiges Level.

Was ist ein Sonnengruß?

Ein Sonnengruß ist eine der meist genutzten Aufwärm-Sequenzen beim Yoga. Der Bewegungsablauf besteht aus 12 Asanas, die aneinander gereiht ausgeführt werden und mit der Atmung koordiniert werden. Viele Yogastunden beginnen mit einem Sonnengruß.

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Leonie
Fitness gehört in meinen Alltag, wie für andere der Kaffee am Morgen. Seit ein paar Jahren bin ich als Digital Nomad am Reisen und konnte so die Yoga Hochburgen von Bali in Indonesien bis zum Lake Atitlan in Guatemala kennenlernen. Gerade beim Reisen ist mir die Fitness- und Yoga Routine extrem wichtig geworden, denn wenn man immer unterwegs ist, ist der kleinste Hauch von Stabilität Goldwert! Strongmonkey ist dabei die perfekte Plattform, um die Erfahrungen und Tipps von Yogis von überall auf der Welt zu teilen und so anderen Fitnessliebhabern dabei zu helfen, ihre perfekte Routine zu entwickeln.
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Fitness gehört in meinen Alltag, wie für andere der Kaffee am Morgen. Seit ein paar Jahren bin ich als Digital Nomad am Reisen und konnte so die Yoga Hochburgen von Bali in Indonesien bis zum Lake Atitlan in Guatemala kennenlernen. Gerade beim Reisen ist mir die Fitness- und Yoga Routine extrem wichtig geworden, denn wenn man immer unterwegs ist, ist der kleinste Hauch von Stabilität Goldwert! Strongmonkey ist dabei die perfekte Plattform, um die Erfahrungen und Tipps von Yogis von überall auf der Welt zu teilen und so anderen Fitnessliebhabern dabei zu helfen, ihre perfekte Routine zu entwickeln.

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