Nahrungsergänzungsmittel haben schon lange in Form verschiedener Eiweißpräparate den Markt erobert. Wer früher noch den Fachmarkt aufsuchen musste, steht mittlerweile sogar in Drogerien und Supermärkten einer beachtlichen Auswahl gegenüber. In unserem Eiweißpulver Test möchten wir uns speziell den Protein Shakes widmen. Erfahre, wie du den Shake am besten zu dir nehmen sollst, damit es dich bestmöglich bei der Erreichung deiner Ziele unterstützt. Zusätzlich möchten wir dir unsere Top 6 Eiweißpulver aus unserem Vergleich vorstellen.
Unsere TOP 6 Eiweißpulver im Vergleich
Was ist Eiweißpulver?
Eiweiß- bzw. Proteinpulver ist die Grundlage eines Eiweißshakes und zählt zu den Muskelaufbaupräparaten. Die Proteinmischung setzt sich entweder aus tierischen oder pflanzlichen Eiweißen zusammen und ist den Nahrungsergänzungsmitteln (= Supplemente) zuzuordnen. Die Supplementierung erfolgt zumeist im Zusammenhang mit verschiedenen Diäten oder im Sportbereich. Je nach Vorliebe kann der Shake mit Wasser oder Milch zubereitet werden. Entscheidend ist, einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. Hierbei ist es nützlich zu wissen, dass es 20 verschiedene Aminosäuren gibt, die der Mensch benötigt (insgesamt gibt es mehr als 400 Aminosäuren). Diese sind Bausteine für Proteine. Grundlegend wird zwischen essenziellen und nicht essenziellen Aminosäuren unterschieden. Die Besonderheit essenzieller Aminosäuren ist, dass diese nicht vom Körper selbst hergestellt werden können. Folglich müssen diese über die Nahrung aufgenommen werden. Nachstehend erhältst du einen kurzen Überblick über die 20 Aminosäuren, die jeder menschliche Organismus benötigt.
Acht essenzielle Aminosäuren:
- Isoleucin
- Leucin
- Lysin
- Phenylalanin
- Methionin
- Threonin
- Tryptophan
- Valin
Zwölf nicht essenzielle Aminosäuren:
- Alanin
- Glutamin
- Glutaminsäure
- Arginin
- Asparagin
- Asparaginsäure
- Cystein
- Glycin
- Prolin
- Serin
- Tyrosin
- Selenocystein
INFO: Häufig wirst du auch auf die Abkürzung BCAA treffen. Diese steht für „branched-chain amino acid“ und steht für verzweigtkettige Aminosäure. BCAAs setzen sich aus Leucin, Isoleucin und Valin zusammen, d.h. aus drei essenziellen Aminosäuren. Diese sind insbesondere bei dem Muskelaufbau elementar.
Welche Funktion haben Proteine?
Proteine sind in unserem Körper an einigen lebenswichtigen Aufgaben beteiligt. So sind sie beispielsweise in unsere Immunabwehr involviert, da Eiweiß zum Aufbau von Antikörpern benötigt wird. Darüber hinaus tragen sie zur Gewährleistung unserer Sauerstoff- und Blutversorgung, indem sie Hämoglobin transportieren. Somit benötigen wir Proteine sogar für die Funktion unseres Stoffwechsels. Dies sind nur ein paar Beispiele, wobei insgesamt festgehalten werden kann, dass unser Körper ohne Proteine nicht überleben könnte.
Wofür nimmt man Eiweißpulver zu sich?
In erster Linie sind Protein Shakes gut geeignet, wenn man die tägliche Eiweißzufuhr erhöhen möchte. Dies ist eine großartige Möglichkeit, das Muskelwachstum zu unterstützen. Warum? Vielleicht hast du schon einmal gehört, wie Muskelkater entsteht. Die lästigen Schmerzen sind nämlich auf mikroskopisch kleine Muskelverletzungen, sogenannte Mikrotraumata zurückzuführen. Zur Reparatur der kleinen Risse benötigt der Körper Proteine. Somit sind diese für deine Muskelregeneration und das Muskelwachstum von großer Bedeutung. Alternativ kann ich dir folgende Muskelaufbaupräparate empfehlen:
- Tribulus Terrestris
- L-Arginin
- Beta Alanin
- BCAA
- Maca
Eiweißarten
Eiweiße lassen sich grob in zwei Unterkategorien unterteilen: tierisches und pflanzliches Eiweiß. Prinzipiell ist festzuhalten, dass beide Arten aus den gleichen Aminosäuren bestehen. Lediglich die Zusammensetzung und der Anteil einzelner Aminosäuren sind unterschiedlich. Somit unterscheidet sich auch die biologische Wertigkeit einzelner Produkte. Im Folgenden möchte ich dir die beiden Kategorien mit deren Vertretern kurz vorstellen.
Tierische Eiweiße
Tierisches Protein bringt den Vorteil mit sich, dass dieses den körpereigenen Proteinen des Menschen ähnlicher ist. Resultierend daraus geht die Verwertung schneller vonstatten. Auf der negativen Seite ist zu bedenken, dass in den Präparaten mit tierischer Proteinquelle meist zusätzlich eine größere Menge nachteilig gesättigter Fettsäuren und Cholesterin enthalten sind. Wer also das Risiko für eine Übersäuerung des Körpers und Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht steigern möchte, sollte zusätzlich pflanzliche Eiweiße auf den Speiseplan setzen. Zur Herstellung werden beispielsweise Fleisch, Fisch, Milch oder Eier verwendet.
Casein
Das Milchprotein Casein wird vergleichsweise langsam verdaut. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Casein Moleküle groß sind. Infolgedessen erfolgt erst einmal eine Aufspaltung der Moleküle in kleinere Bausteine. Dieser Prozess verlängert die Verarbeitungsdauer, was in einer langanhaltenden Eiweißaufnahme resultiert, die lange sättigt.
Whey
Das sogenannte Whey Protein wird bei der Herstellung von Käse, genauer gesagt aus der Molke, die dabei entsteht, gewonnen. Somit zählt es ebenso zu den Milchproteinen. Da es besonders schnell verdaulich ist und einiges an wichtigen Aminosäuren mit sich bringt, ist es besonders im Fitnessbereich beliebt.
Eiprotein
Eiprotein (= Eialbumin) wird aus dem Eiklar gewonnen und eignet sich beispielsweise für Personen, die keine Milchprodukte essen möchten oder können. Bezeichnend ist die hohe biologische Wertigkeit dieser Proteinquelle. Darüber hinaus ist es frei von Cholesterin und Laktose. Tatsächlich wird es mehrheitlich mit anderen Eiweißarten kombiniert, um den charakteristischen bitteren Geschmack zu überdecken.
Milchprotein
Milchproteine haben wir in dieser Auflistung bereits vorgestellt. Dementsprechend ist die Bezeichnung Milchprotein als Sammelbegriff aufzufassen. Grundsätzlich ist Kuhmilch die Basis des Produktes. Nach der Filtration bleiben Kasein und Molkenprotein übrig, die jedoch hier nicht weiter voneinander getrennt werden.
Sieh dir abschließend noch an, welche Vor- und Nachteile die Aufnahme von tierischen Eiweißen mit sich bringen.
Pro
- höherer Gehalt an essenziellen Aminosäuren
- schnellere Verwertung (da tierische Proteine den körpereigenen ähnlicher sind)
- zumeist eine höhere biologische Wertigkeit
Contra
- nicht für Veganer geeignet
- nur wenige Produkte eignen sich bei Laktoseintoleranz
- Nährstoffe: Mangel an Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Folsäure
- Enthalten größere Menge ungünstig gesättigter Fettsäuren und Cholesterin
Pflanzliche Eiweiße
Für die Herstellung von pflanzlichem Proteinpulver werden Nahrungsmittel mit einem hohen Proteingehalt, wie beispielsweise Soja verwendet. Diese Produkte sind nicht nur für Veganer/Vegetarier geeignet, sondern bringen zugleich viele wichtige Bestandteile mit sich: unter anderem Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine. Demgegenüber ist zu beachten, dass pflanzliche Proteinquellen weniger essenzielle Aminosäuren enthalten und in den meisten Fällen eine geringere biologische Wertigkeit aufweisen.
Soja-Protein
Dieses Eiweiß wird aus der Soja-Bohnen gewonnen und liegt bei einem Eiweißgehalt von etwa 36 %. Die Hülsenfrucht ist zugleich auch eine Ölfrucht und bringt deshalb viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren mit sich. Nachteilig ist der geringe Anteil der essenziellen Aminosäure Methionin.
Sonnenblumen-Protein
Zur Herstellung dieses Proteins werden Sonnenblumenkerne verarbeitet. Es ist reich an Ballaststoffen, beeinflusst die Verdauung positiv und ist für lange Zeit sättigend. Der leicht nussige Geschmack ist für viele ein zusätzlicher Pluspunkt.
Reis-Eiweiß
Dieses pflanzliche Protein wird aus dem vollen Reiskorn gewonnen. Aufgrund natürlicher Keim- und Fermentationsprozesse kann der Eiweißgehalt im Korn erhöht werden. Infolgedessen entsteht das hoch konzentrierte Reis-Protein. Durch die hohe Eiweißkonzentration und einer beinahe perfekte Aminosäuren-Kombination ist es hervorragend für den Muskelaufbau geeignet. Der Proteingehalt liegt bei etwa 50 bis 80 %.
Erbsen-Eiweiß
Auch die Verwendung von Erbsen-Protein liegt immer mehr im Trend. Im ersten Schritt werden grüne Erbsen gemahlen und im zweiten erfolgt die Extrahierung des Erbsen-Proteins aus dem gewonnenen Pulver. Der Proteinanteil einer gemahlenen Erbse liegt bei etwa 25 %. Dennoch fehlen einige Aminosäuren im Erbsen-Protein, weshalb es ratsam ist, dieses Protein mit anderen Proteinarten zu kombinieren.
Hanf-Eiweiß
Hanf-Proteine entstammen den Samen der gleichnamigen Pflanze und sind als veganes Nährstoffwunder bekannt. Tatsächlich habe ich nun schon mehrfach gelesen, dass eine Ernährungsweise, die sich ausschließlich auf Hanfsamen beschränkt, erstaunlicherweise nicht zu Nährstoffmängeln führen würde. Die Samen bestehen zu etwa 20 25 % aus Proteinen. Der Eiweißgehalt eines Protein Shakes kann dennoch weitaus höher liegen, wenn es als Mehrkomponenten-Protein verkauft wird. Letztlich sollte noch erwähnt werden, dass dieses Protein durch einen hohen Wert an L-Arginin aufweist. Diese Aminosäure ist vordergründig für den leistungssteigernden Effekt bekannt. Wenn du nähere Informationen hierzu haben möchtest, findest du diese in unserem Artikel Was bringt L-Arginin für Sportler.
Auch für die pflanzlichen Eiweiße haben wir dir nachstehenden die Vor- und Nachteile zusammengestellt. Somit kannst du besser entscheiden, welche der beiden Protein Kategorien dir mehr zusagt.
Pro
- laktosefrei
- für Veganer geeignet
- allgemein besser verträglich und vom Körper leichter verwertbar
- Nährstoffe: reich an Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen, ungesättigten Fettsäuren und Folsäure
Contra
- geringerer Gehalt an essenziellen Aminosäuren
- viele empfinden den Geschmack als gewöhnungsbedürftig
- meistens eine geringere biologische Wertigkeit
Was ist der Unterschied zwischen Konzentraten, Isolaten und Hydrolysaten?
Der Vollständigkeit halber sollten wir einen Schritt weitergehen und nicht nur auf die Eiweißarten, sondern auch auf den Unterschied zwischen einem Konzentrat, Isolat und Hydrolysat eingehen. Einfach gesagt; wird ein Eiweißpulver mit Hilfe von Filtration hergestellt. Im Endergebnis entstehen Produkte, die sich in ihren Makronährstoffen unterscheiden, d.h. die Anteile von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen sind prozentual unterschiedlich. Somit sind die einzelnen Begriffe bezüglich ihres Eiweißanteils wie folgt zu lesen:
Konzentrat
etwa 30 – 87 %
(hoher Laktosegehalt, niedriger Preis)
Isolat
etwa 90 – 95 %
(laktosefrei, relativ hoher Preis)
Hydrolysat
etwa 80 – 90 %
(hoher Laktosegehalt, relativ hoher Preis)
Essenzielle Fragen rund um die Einnahme
Im folgenden Kapitel beantworten wir einige Fragen, die häufig im Zusammenhang mit der korrekten Einnahme von Proteinpulver gestellt werden.
Wie oft sollte man Protein zu sich nehmen?
Grundsätzlich sollte man Eiweiß jeden Tag und über den Tag verteilt zu sich nehmen. Die empfohlene Tagesdosis von Protein Shakes liegt bei ein- bis dreimal am Tag. Im besten Falle nimmst du mehr Proteine zu dir, wenn du einen sportlich aktiven Tag hast. Grundsätzlich gilt auch, dass Protein Shakes nicht als Alternative zu normalen Mahlzeiten gesehen werden dürfen. Vielmehr sind sie für die Steigerung der Aufnahme an Proteinen konzipiert, wenn der Proteinanteil nicht über die normalen Mahlzeiten gedeckt werden kann.
Wie viel Eiweiß am Tag ist sinnvoll?
Bei der Beantwortung dieser Frage kommt es darauf an, wen man fragt. Viele orientieren sich beispielsweise an der DHfPG (= Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement). Laut der renommierten Hochschule sollten Kraftsportler im Vergleich zu Nichtsportlern etwa zwei- bis dreimal so viel Eiweiß aufnehmen. Unter dem Strich macht das 2g pro Kilogramm Körpergewicht. Die DGE (= Deutsche Gesellschaft für Ernährung) hingegen empfiehlt eine Aufnahme von 0,8 g pro Kilogramm Körpergewicht für alle zwischen 19 und 65 Jahren. Stützen wir uns auf Aussagen der WHO (=Weltgesundheitsorganisation), so sind diese deckungsgleich mit der DGE.
Wenn wir nun zu der Aussage der DHfPG bezüglich eines Nichtsportlers (zwei- bis dreimal weniger Eiweiß) zurückkommen, so sind sich alle drei Experten bezüglich der Zahlen einig. Da davon auszugehen ist, dass die DGE und WHO in ihrem Statement von einer durchschnittlich sportlichen oder eher unsportlichen Person ausgehen, so lässt sich das Folgende ableiten: Wir haben hier Zahlenwerte, die sicherstellen, dass du dich bei Befolgung der Richtwerte in einem gesunden Bereich bewegst. Alle diejenigen, die sportlich ambitioniert und diszipliniert trainieren, können ihrem Körper bedenkenlos mehr Proteine zuführen. Zumal der Körper bei regelmäßiger starker Belastung ohnehin mehr Eiweiß benötigt.
| Frau mit 60 kg | Mann mit 70 kg |
DHfPG | 120 g | 140 g |
DGE | 48 g | 56 g |
WHO | 48 g | 56 g |
Ist zu viel Eiweiß schädlich?
Gravierende Folgen sind eher selten. Folgende Veränderungen können ein Anzeichen dafür sein, dass du es mit der Eiweißaufnahme übertrieben hast.
- Unangenehmer Mundgeruch: Der „klassische", nach Aceton riechende Geruch ist damit zu erklären, dass der Körper durch eine vermehrte Proteinaufnahme und zugleich eine reduzierte Kohlenhydrataufnahme in die Ketose gerät. Zumal es hierzu nur in Extremfällen kommt bzw. dann, wenn man gezielt eine Ketodiät macht.
- Gesteigertes Durstgefühl: Das ständige Verlangen zu trinken ist damit verbunden, dass die Nieren mit dem Eiweißüberschuss überfordert sind. Um die vielen Stoffwechselzwischenprodukte loszuwerden, benötigen die Nieren viel Flüssigkeit.
- Gewichtszunahme: Dies mag dem ein oder anderen, der gerade im Bulk mode ist, in die Karten spielen. Bedenke nur stets, dass eine zu schnelle Steigerung des Körpergewichts ab einem gewissen Grad ungesund werden kann.
Im Allgemeinen solltest du jedoch wissen, dass du in aller Regel keine Angst vor derartigen Nebenwirkungen haben musst, wenn du dich an die allgemeinen Verzehrinformationen hältst. Zusammenfassend kann man festhalten, dass du deinen Körper mit einer überhöhten Eiweißzufuhr überforderst, da er mit dem Verstoffwechseln nicht mehr hinterherkommt. Dementsprechend gilt auch beim Eiweiß, dass dieses in angebrachten Maßen und nicht in Massen aufgenommen werden sollte.
Was passiert, wenn man zu wenig Eiweiß aufnimmt?
Wenn die Eiweißzufuhr für kurze Zeit reduziert wird, wird sich erst einmal nicht sofort ein Unterschied bemerkbar machen. Wir alle kennen diese hektischen Tage, an denen man nicht zu 100 % auf die Ernährung achten kann oder einfach keine Zeit hat Kalorien zu zählen. In diesen Phasen kommt es nicht direkt zu einer Eiweiß-Unterversorgung. Anders sieht es jedoch aus, wenn ein überdurchschnittlich trainierter Sportler aus dem Nichts einen großen Teil der Eiweiße weglässt. In diesem Fall würde sich die Kürzung relativ schnell an langsam schwindenden Muskeln bemerkbar machen. Spannend ist diesbezüglich, dass der Körper ab einer Trainingspause von zwei Wochen beginnt Muskeln abzubauen.
Mischt man den Shake besser mit Wasser oder Milch?
Vielleicht stellst du dir diese Frage, weil das Trinken von Milch mehr und mehr kontrovers diskutiert wird. Gehörst du zu denjenigen, die Kuhmilch nicht verteufeln, so hängt es ganz von dir und deinen Trainingszielen ab. Wenn du dein Körperfett reduzieren möchtest und streng auf ein Kaloriendefizit achtest, wäre es ratsam den Shake mit Wasser zu mischen. An der Stelle ist zu bedenken, dass die Milch zusätzliche Kalorien bedeutet. Schon bei einer Hinzugabe von 200 Gramm Kuhmilch (Vollmilch mit 3,5 % Fett) steigt der Kalorienwert um etwa 260 Kalorien. Der genaue Kalorienwert ist jedoch abhängig von der jeweiligen Milch, denn hierbei gibt es durchaus Schwankungen. Dafür kannst du jedoch auch knapp 14 g Proteine hinzurechnen. Tendenziell würde ich deshalb nur dann zur Verwendung von Milch raten, wenn du dich gerade in der Massephase befindest und folglich einen größeren Kalorienbedarf decken möchtest.
Eiweißpulver vor oder nach dem Training?
Hier gehen die Meinungen auseinander. Diese Fragestellung ist bisher weniger bis gar nicht in der Wissenschaft untersucht worden. Lediglich eine Studie ist zu finden, in der 21 Männer in zwei Gruppen unterteilt wurden. Jeder trank zehn Wochen lang einen Protein Shake mit 25 g Eiweiß, die eine Hälfte vor, die andere Hälfte nach dem Training. Eine weitere Vorgabe war dreimal wöchentlich zu trainieren und den Shake zu trinken. Das Resultat nach 2,5 Monaten war, dass keine signifikanten Unterschiede auszumachen waren. So gesehen kannst du frei wählen, was dir besser bekommt und gefällt.
Neben dieser Studie gibt es dennoch ein relativ großes Lager derjenigen, die den Shake nach dem Training eindeutig präferieren. Diese stützen sich auf das Argument, dass ein Proteinshake die Muskelgeneration unterstützt und der Muskel deshalb nach dem Training mehr davon profitiert. Statt eines Shakes kannst du übrigens auch zu einem Eiweißriegel greifen. Dies bietet den Vorteil, dass du ihn nicht extra zubereiten musst.
Eiweißpulver bei Laktoseintoleranz?
Ja, es gibt auch Protein Produkte, die bei Laktoseintoleranz bedenkenlos konsumiert werden können. Im Endeffekt sind die Eiweiße, die auch Veganer essen, ebenso für laktoseintolerante Menschen bekömmlich. Dies liegt darin begründet, dass pflanzliche Eiweiße keine Lactose enthalten. Darüber hinaus wäre das Whey Protein Isolat (Produkte ohne Laktose) eine Alternative.
Die wichtigsten Kriterien für deine Kaufentscheidung
Damit du das beste Eiweiß für dich findest, führen wir nachstehend in die elementaren Kriterien ein, die du bei deiner Kaufentscheidung berücksichtigen solltest. So kannst du selbst entscheiden, auf welche Aspekte du mehr Wert legst. Während für manche beispielsweise der Geschmack über allem steht, studieren andere akribisch die Inhaltsstoffe.
Eiweißquelle
Bezüglich der Quelle des Eiweißes, bietet es sich an zuerst zu prüfen, ob es sich um tierisches oder pflanzliches Eiweiß handelt. Prinzipiell ist das Wichtigste darauf zu achten, dass die Aufnahme ausgeglichen und abwechslungsreich gestaltet wird. Darüber hinaus gibt es Personengruppen, die eine vegetarische, vegane oder laktosefreie Ernährungsweise verfolgen. In diesen Fällen ist die Eiweißquelle, ebenso wie bei Unverträglichkeiten von besonderer Bedeutung.
Mehrkomponenten Protein:
Wenn du nach einem hochwertigen Proteinpulver suchst, wirst du des Öfteren über den Begriff Mehrkomponenten Protein stoßen. Das bedeutet, dass das Supplement aus verschiedenen Eiweißquellen gewonnen wird. Dadurch können die besten Eigenschaften kombiniert werden. Auf diese Weise können beispielsweise die biologische Wertigkeit, die Nährwerte, die Bekömmlichkeit (langsame Verdauung) oder die Aminosäurebilanz verbessert werden.
Demgegenüber werden reine Whey-Proteine angeboten, die lediglich eine Proteinquelle habe. Diese bringt hingegen den Vorteil mit sich, dass sie schneller verdaut werden und deshalb als Post-Workout-Shake beliebt ist. Wie du siehst, haben beide Zusammensetzungen ihre Vor- und Nachteile, weshalb wir in diesem Test sowohl reine Whey-Produkte als auch Mehrkomponenten Proteine vorstellen.
Kaloriengehalt
Für alle, die täglich ihre Kalorien tracken, wandert der Blick zuerst zur Kalorienzahl. Die Präferenz für einen besonders hohen oder niedrigen Kaloriengehalt ist abhängig von deiner täglichen Kalorienzufuhr und deinem Trainingsziel. Musst du dir Kalorien vom Mund absparen, damit du im Kaloriendefizit bleibst? Dann sollte die Wahl auf ein kalorienarmes Produkt fallen. Das Gegenteil ist der Fall, wenn Masse aufgebaut werden soll.
Inhaltsstoffe und Nährwerte
Geschmack
Hier sind wir bei einem Kriterium angekommen, das ausschließlich auf der persönlichen Präferenz beruht. Mittlerweile gibt es unvorstellbare und zum Teil außergewöhnlichen Geschmacksrichtungen, manche schmecken leider überaus künstlich. Für alle Kaffee-Liebhaber habe ich noch einen speziellen Tipp: Klassische Sorten wie beispielsweise Vanille oder Schokolade lassen sich durch die Hinzugabe eines Espressos aufwerten. Als ich damals von Mitgliedern beobachtet wurde, wie ich meinen Shake zubereite, dauerte es nicht lange, bis der Mix auch von unseren Kunden bestellt wurde. Probiert es aus, es gibt nichts zu beachten, einfach rein damit und genießen! 😉
Löslichkeit
Ob du Wert auf eine optimale Löslichkeit legst, liegt ganz bei dir. Fakt ist, dass es Eiweißpulver Sorten gibt, die sich schnell und einfach mischen lassen. Andere hingegen sind selbst nach längerem Schütteln oder Mixen klumpig.
Packungsgröße
Die Packungsgrößen variieren grob zwischen 500 und 3.000 g. Wenn man viel Eiweiß zu sich nimmt und eine Sorte/Marke gefunden hat, die einem schmeckt und gut bekömmlich ist, so kann man sich bedenkenlos auch eine der größeren Packungen zulegen. Wenn du jedoch etwas Neues ausprobieren möchtest, würde ich dir raten, mit einer kleineren Packung zu beginnen und zu beobachten, wie dein Körper damit umgeht. Es wäre mehr als ärgerlich, wenn du dir eine Großpackung anschaffst und feststellen musst, dass du es nicht verträgst oder der Geschmack nicht zu ertragen ist.
Preis
Wie bei allen anderen Produkten kann der Preis ausschlaggebend sein. Bei der Beurteilung des Preises muss man immer die Packungsgröße mitberücksichtigen, da diese stark schwanken. Du erhältst am ehesten eine Vorstellung, wenn du dir ausrechnest, wie viel du pro Shake bezahlen würdest. Praktischerweise findest du auf fast allen Verpackungen Angaben darüber, wie viele Portionen enthalten sind. Alternativ gibt es allerdings ebenso günstige Proteinquellen für den kleinen Geldbeutel.
Kaufberatung: Das sind unser TOP 6
Wir haben knapp 30 der beliebtesten Proteinpulver Präparate getestet, wobei sechs Produkte von allem im Team am besten bewertet wurden. Dabei haben wir uns an den oben aufgeführten Kaufkriterien orientiert.
Vergleichssieger: ESN Designer Whey Protein, Vanilla – 1000 g Beutel
Dieses schnell resorbierbare Eiweißpulver ist auch in einem 2,5 kg Beutel erhältlich. Gefertigt wird das Produkt in Deutschland. Positiv hervorzuheben ist, dass es nicht nur schnell verwertet wird, sondern eine hohe Dosis an Proteinen bietet. Der Anteil an Fetten und Kohlenhydraten ist dagegen gering. Des Weiteren kann das Whey Protein vielseitig eingesetzt werden, beispielsweise für das Mixen von Shakes oder zum Backen. Wer sich für das ESN-Produkt entscheidet, darf sich jedoch an dem relativ viele Süßungsmittel enthält.
Bestseller: WEIDER Protein 80 Plus Mehrkomponenten Protein – 2.000 g
Genauer gesagt haben wir hier den Bestseller in der Amazon Kategorie Mehrkomponenten Proteine. Wer kleine Packungen bevorzugt, kann auch mit einer kleinen 500 g Packung starten. Der Hersteller beschreibt die Kombination aus den vier Komponenten Whey, Casein, Milchprotein-Isolat und Ei als „cremig [und] unverschämt lecker“. Zudem ist diese Mischung fett- und zuckerarm.
Autorenempfehlung: foodspring Whey Proteinpulver, Cookies and Cream – 750 g
Ich weiß, dass Geschmäcker verschieden sind. Dennoch möchte ich euch meinen jahrelangen Favoriten in puncto Geschmack vorstellen. Bei einem Blick in die Amazon Bestseller Liste habe ich festgestellt, dass ich damit nicht allein bin, denn dieses Eiweißpulver rankt auf Platz 19 in der Kategorie Molkenproteine. Dies wird unter anderem daran liegen, dass dieser Cookies and Cream Shake über ein ideales Aminosäureprofil mit einem hohen Anteil an BCAAS verfügt. Zudem ist es perfekt löslich und enthält dabei nur wenig Fett und Kohlenhydrate.
Top-Empfehlung: Scitec Nutrition 100 % Whey Protein Professional mit BCAA Zusatz – 2.350 g
Dieses Molkenprotein ist nicht nur palmöl- und glutenfrei, sondern erhöht dessen Wertigkeit durch zusätzliche Aminosäuren (Leucin, Glutamin, Arginin und Taurin) und Verdauungsenzyme. Man könnte allerdings bemängeln, dass der Anteil an Zusatzstoffen geringer ausfallen könnte. Zudem hat dieses Whey Protein eine große Vielfalt an Geschmacksrichtungen zu bieten. Außerdem haben wir hier einen Proteinmix aus Konzentrat und Isolat, was ebenso für eine hohe Qualität spricht.
Geschmacksneutral und nachhaltig: Bulk Pure Whey Proteinpulver – 1.000 g
Dieses Eiweißpulver gehört ebenso zu den Molkenproteinen und stammt von einer der führenden Sporternährungsmarken Bulk. Das Geschmackssortiment ist sehr umfangreich, wobei auch eine geschmacksneutrale Ausführung angeboten wird. Letzteres ist unheimlich praktisch, wenn dir in einer Mahlzeit der Proteinanteil nicht ausreicht, ein fruchtiger oder schokoladiger Geschmack aber nicht mit dem Rest der Mahlzeit harmoniert. Darüber hinaus kannst du zwischen verschiedenen Packungsgrößen wählen.
Veganes Protein: Alpha Foods Veganes Proteinpulver
In unserer Reihe darf auch ein veganes Produkt nicht fehlen. Das Produkt von Alpha Foods wird in 14 verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten. Die Palette reicht Erdnussbutter über Blaubeere, bis hin zu Pumpkin Spice. Zudem hat das Mehrkomponenten-Eiweiß ein komplettes EEA- und BCAA-Aminosäureprofil zu bieten, ist laborgeprüft und entspricht höchsten Qualitätsstandards.
Unser Fazit
Wer Muskeln aufbauen möchte, muss auf eine eiweißreiche Ernährung achten. Um die Eiweißzufuhr zu erhöhen und den Körper mit wichtigen Mineralien zu versorgen, ist Proteinpulver die optimale Wahl. Damit du deinen Körper nicht mit unnötigen Zusatzstoffen belastest, empfehle ich dir den Kauf bei namhaften Herstellern.
Welches ist dein Lieblings-Proteinpulver? Hinterlass mir gerne einen Kommentar!
FAQ
Abschließend beantworten wir ein paar zum Teil etwas spezifischere, aber dennoch häufig gestellte Fragen.
Gibt es ein Eiweißpulver speziell für Frauen?
Allgemein betrachtet können Frauen bedenkenlos zu jeglichem Proteinpräparat greifen. Dennoch gibt es auch eine Vielzahl an Eiweiß Shakes, die vermeintlich speziell für Frauen konzipiert sind. Leider ist das in vielen Fällen eine reine Werbemasche. Viele dieser Produkte werden damit beworben, dass der Zucker- und/oder Fettanteil geringer ausfällt. Es ist logisch, dass diese Produkte durch den reduzierten Kaloriengehalt beim Abnehmen unterstützen. Wer aber hat jetzt beschlossen, dass es immer nur die weiblichen Geschöpfe sind, die Gewicht verlieren möchten?
Es gibt jedoch auch Eiweißpulver, das damit beworben wird, dass es den Hormonhaushalt der Frau nicht durcheinanderbringt. Als Grundlage dieser Supplemente werden größtenteils pflanzliche statt tierischer Proteine verwendet.
Nehme ich zu, wenn ich Eiweißpulver zu mir nehme?
Es kommt ganz darauf an. Wenn du deine täglichen Essgewohnheiten nicht änderst und den Protein Shake zusätzlich zu dir nimmst, wirst du zunehmen. Wenn der Shake als zusätzliche Zwischenmahlzeit eingebaut wird, musst du den Kaloriengehalt des Drinks zu deiner täglichen Kalorienaufnahme hinzuaddieren. Vorausgesetzt natürlich, dass du nichts an deinem alltäglichen Sportpensum änderst. Erhöhst du das Trainingspensum, so benötigt der Körper zusätzlich Eiweiß. Nehmen wir hingegen an, dass du zwar Shakes zu dir nimmst, deine tägliche Kalorienzufuhr aber nicht erhöhst, dann wirst du auch nicht zunehmen.
Gibt es besondere Eiweiße für Anfänger?
Oftmals liest man, dass Whey Protein für Anfänger empfohlen werden, da diese Eiweißart schnell aufgenommen und verdaut wird. Somit kommt es zu einer schnellen Versorgung mit Proteinen speziell nach einer Trainingseinheit. Hierdurch kann der Muskelaufbau gezielt unterstützt werden. Ich würde aber behaupten, dass Anfänger ebenso von den Vorteilen anderer Eiweißarten profitieren können. Whey Protein ist ohnehin nicht für jeden geeignet.
Hilft Eiweiß beim Muskelaufbau?
Die Eiweißaufnahme ist, neben dem Krafttraining von großer Bedeutung, wenn man Muskeln aufbauen möchte. Dies liegt insbesondere daran, dass Proteine zur Muskelregeneration benötigt werden. Da es im Training oftmals zu kleinen Muskelrissen (diese kennen wir als Muskelkater) kommt, ist eine anschließende Reparatur des Gewebes notwendig.
Hilft Eiweiß beim Abnehmen?
Auch beim Abnehmen kann die gezielte Eiweißzufuhr unterstützend wirken. Einer der Gründe hierfür ist, dass zum Muskelaufbau Eiweiß benötigt wird. Wenn der Muskelanteil steigt, dann nimmt auch der Grundverbrauch zu. Dies bedeutet, dass der Körper in Ruhe mehr Kalorien verbraucht, was beim Abnehmen unterstützt. Darüber hinaus macht Eiweiß schnell und länger satt, was beutetet, dass man unter dem Strich weniger isst. Ein weiterer Nebeneffekt der Proteinzufuhr ist zudem, dass die Fettverbrennung und der Stoffwechsel angeregt werden.
Hinsichtlich einer Ernährungsumstellung mit einer vermehrten Proteinaufnahme ist Folgendes festzuhalten: Da die gesteigerte Eiweißzufuhr in aller Regel mit einer Reduzierung der Kohlenhydrate einhergeht, führt dies zu einer kurzfristigen Gewichtsabnahme. Der Auslöser hierfür ist, dass auch der Glykogen Spiegel abnimmt und infolgedessen sinkt der Wassergehalt in den Zellen. Nun ist auch klar, warum dieser Abnehmerfolg nur selten anhält – leider wird nur kurzzeitig der Wasser- und nicht der Fettanteil reduziert.
Sind Protein Shakes auch an trainingsfreien Tagen sinnvoll?
Ja, denn Eiweiß sollte ein fester Bestandteil deiner Ernährung sein. Insbesondere, wenn du Muskeln aufbauen möchtest. Denn dann ist nicht nur entscheidend, dass du im Anschluss an jede Trainingseinheit diszipliniert deinen Shake trinkst. Stattdessen solltest du jeden Tag auf eine proteinreiche und gesunde Ernährung setzen, damit du schneller Erfolge siehst. Wichtig ist zudem, dass auf körpereigenes Eiweiß zurückgegriffen wird, wenn du nicht ausreichend zuführst. Dies hat zur Folge, dass die Leistungsfähigkeit beim Trainieren eingeschränkt ist und auf längere Sicht kann ein Mangel an Eiweiß zum Muskelabbau führen.
Eignet sich Whey Protein für Vegetarier oder Veganer?
Da Whey Protein aus Milcheiweiß besteht und nicht aus Fleisch, ist es für Vegetarier geeignet. Bei Veganern sieht es jedoch anders aus. Da bei veganer Ernährungsweise keine Milchprodukte verzehrt werden, eignet sich Whey Protein hier nicht. Veganer können stattdessen auf die pflanzlichen Eiweißarten zurückgreifen.
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