Die einen lieben sie, die anderen verteufeln sie: Zughilfen! In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, weshalb die Meinungen zu Zughilfen so auseinander gehen und für wen die Verwendung wirklich sinnvoll ist. Darüber hinaus habe ich Tipps zum richtigen Umgang und zur Stärkung deiner Griffkraft.
Eine Auswahl der besten Zughilfen
Die TOP 5 aus unserer Liste sorgen für guten Grip und eine sichere Ausführung:
Unsere Empfehlungen: Diese 5 Zughilfen konnten überzeugen
Werfen wir einen detaillierten Blick auf unsere Favoriten.
Preis-Leistungs-Sieger: Beast Gear Zughilfen
Die Zughilfen von Beast Gear sind laut Hersteller „stark im Nehmen“, wobei auf die verstärkten Nähte angespielt wird. Trotz des vergleichbar niedrigen Preises sind die Hebegurte aus Baumwolle robust und reißfest konzipiert. Nicht zu vergessen, das Highlight dieser Zugschlaufen sind Gel-Noppen für ultimativen Grip.
Bestseller: Fitgriff Zughilfen (gepolstert)
Das beliebteste Modell sind die Zughilfen von Fitgriff. Das hochwertige Baumwollgewebe ist in Verbindung mit den verstärken Nähten sehr strapazierfähig und reißfest. Darüber hinaus sorgt eine bequeme Polsterung aus weichem Neopren für eine angenehme Nutzung.
Autorenempfehlung: ATHLETIC AESTHETICS Zughilfen
Als Highlight stelle ich dir das klassische Zughilfen Modell des deutschen Herstellers ATHLETIC AESTHETICS vor. Auch hier genießt du beim Training Komfort der Neopren Polsterung. Die restlichen Straps bestehen aus hochwertiger und strapazierfähiger Baumwolle. Wenn du gerne farbliche Akzente setzt, kannst du zudem zwischen einer Vielzahl an Farben wählen. Dank der ausgezeichneten Verarbeitung und den verstärkten Nähten sind die Zugschlaufen zuverlässig reißfest.
Profi-Modell: Grip Power Pads Zughilfe Cobra Pads PRO
Die Cobra Pads PRO des Herstellers Grip Power Pads kosten etwas mehr, sind allerdings auch qualitativ sehr hochwertig. Insbesondere, wenn du mittlerweile mit hohen Gewichten trainierst und es satt hast jedes Mal die Bänder aufzuwickeln. Das beste ist bei diesem Modell die komfortable Nutzungen. Dies liegt einerseits an der gepolsterten Handgelenksstütze und andererseits an dem angenehmen, 6mm dicken Neopren.
Hinweis: Die Cobra Pads Pro eignen sich nur bei einer Handgelenksgröße von 14 bis 22,2 cm.
Vergleichssieger: Nordic Lifting Zughilfen
Am besten schnitten das Paar Fitness-Straps von Nordic Lifting ab. Diese bestehen aus Baumwolle und enorm widerstandsfähig. Eine Neoprenpolsterung sorgt für den nötigen Komfort, während die extra langen Gurte einen optimalen Halt und Sicherheit bieten.
- TOLLES EXTRA: Der Hersteller gibt dir eine einjährige Ersatzgarantie.
Was sind Zughilfen?
Zughilfen oder Fitness-Straps beziehungsweise Hebegurte werden im Kraftsport eingesetzt, wenn die Griffkraft versagt. Grundlegend werden Hebegurte verwendet, wenn ein fortgeschrittener Sportler Maximalkraft trainiert. Dabei werden die Hände mit den Zughilfen an der Hantel beziehungsweise am Gewicht befestigt. Infolgedessen wird die Muskulatur im Unterarm entlastet, sodass für die Ausführung weniger Griffkraft benötigt wird.
Einsatz: Wofür werden Zughilfen verwendet?
Ich verwende Zughilfen ab und an für Deadlifts. Wenn ich mal wieder mein Limit testen möchte und nur wenige Wiederholungen mit viel Gewicht absolviere, würde mir schlicht die Kraft fehlen die Stange zu halten. Zugegeben, die Griffkraft ist definitiv eine meiner Schwachstellen. Ich würde ein oder zwei Wiederholungen bewerkstelligen können, allerdings würde mir spätestens dann die Stange aus der Hand rutschen oder die Unterarme beginnen zu krampfen.
Zusammengefasst kann man festhalten, dass die Zughilfen, wie beispielsweise auch der Powerlifting Gürtel eingesetzt werden, wenn ein Muskel dich davon abhält, eine neue Bestleistung in Sachen Maximalkraft einzufahren.
Kriterien-Check: So findest du die passenden Zughilfen
Beim Kauf von Fitness-Straps musst du nicht tief in die Tasche greifen, um ein gutes Paar zu bekommen. Dennoch solltest du die folgenden Kaufkriterien beachten.
Material
Mit dem Material steht und fällt die Qualität von Zughilfen. Das Schlimmste, was einem mit Hebegurte passieren kann, ist zu riskieren, dass diese reißen. Deshalb ist es umso wichtiger, auf hochwertige und strapazierfähige Materialien zu setzen. Angeboten werden folgende zumeist folgende Materialien:
- Nylon: liegt qualitativ im Mittel
- Baumwolle: die gängigste Variante und eine gute Wahl (Pluspunkt: absorbieren Schweiß)
- Leder: meist bei Premium Modellen zu finden und empfehlenswert
Nähte
Zusätzlich lohnt sich ein Blick auf die Verarbeitung. Die Nähte sollten gut verarbeitet sein. Teilweise gibt es auch Modelle mit verstärkten Nähten, die für zusätzliche Sicherheit sorgen. Dagegen solltest du die Finger von Zughilfen lassen, wenn du Verarbeitungsmängel siehst. Hierzu zählen beispielsweise unsaubere Nähte oder abstehende Fäden. Genauso wie wir beispielsweise nicht möchten, dass unser Sling-Trainer mitten im Training reißt, kann es ebenso schmerzhaft enden, wenn eine Zughilfe reißt.
Größe & Länge
Die Länge kannst du individuell aussuchen. Die Größe sollte jedoch deinen Maßen entsprechen. Es gibt einige Modelle die in Einheitsgrößen verkauft werden. Ich rate dir hingegen zu den Produkten, die in S (small), M (medium), L (large) oder XL (extralarge) angeboten werden.
Ein Sonderfall sind Zughilfen ohne Straps. Bei diesen richtet sich die Größenordnung oft nach der Handgelenksgröße.
Dicke & Polsterung
Für zusätzlichen Trage- und Trainingskomfort empfehle ich gepolsterte Zughilfen. Die Polsterung ist im Bereich des Handgelenks angebracht. Auch etwas weichere Materialien bieten zusätzlichen Komfort.
- WICHTIG: Die Bänder, welche um die Stange gelegt werden, sollten demgegenüber möglichst dünn ausfallen. Bedenke, dass diese um die Stange gewickelt werden, das heißt, umso dicker die Straps ausfallen, umso dicker wird auch die Stange. Hier solltest du wissen, dass du umso mehr Griffkraft benötigst, desto dicker die Stange ist.
Geruch
Kennst du das: Du bestellst etwas, packst es freudig aus und dir kommt ein unangenehmer Geruch – Vorsicht, wenn der Schweiß nach Ammoniak riecht – entgegen? Das sollte nicht der Fall sein, denn glaube mir, wenn die Fitness-Straps im Training Schweiß abbekommen, wird es nicht besser. Beeinflusst wird der Geruch vom gewählten Material.
Zughilfen Typ
Weiter oben bin ich bereits auf die verschiedenen Arten von Hebegurten eingegangen. Hier liegt es bei dir, wofür du dich entscheidest, denn die Wahl ist abhängig davon, wofür du sie gerne einsetzen möchtest. Wenn du jedoch nicht Wettkampf orientiert trainierst, würde ich dir zu den klassischen Zughilfen raten.
Markierungen
Damit du Zughilfen während des Trainings möglichst schnell und unkompliziert anlegen kannst, empfehle ich dir Modelle mit Markierungen. Diese geben Aufschluss darüber, welches Zugband du links und welches du rechts anlegen musst.
Komfort
Für ein optimales Trainingserlebnis solltest du auch den Komfort des Zughilfen im Blick haben. Wie angenehm ein Modell ist, liegt an mehreren Faktoren, die im besten Falle alle erfüllt sind:
- schneiden am Handgelenk nicht ein
- sind ausreichend gepolstert
- Zughilfen schmiegen sich an & sind nicht steif
- Oberflächenstruktur
- Handgelenke werden gestützt
Design
Die Gestaltung der Zughilfen ist Geschmackssache. Bei vielen Modellen kannst du zwischen unterschiedlichen Farben und Designs wählen. Dabei haben bunte Modelle den Vorteil, dass man diese schneller wieder findet, wenn man sie während einer Übung wieder irgendwo schnell abgelegt hat.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Obwohl Zughilfen nur selten eine kostenintensive Anschaffung darstellen, empfehle ich dir dennoch einen Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis zu werfen. Zuverlässige und gute Modelle kannst du bereits ab etwa 10 € finden.
Verpackung
Im Normalfall kannst du die Verpackung vernachlässigen. Sind die Zughilfen allerdings als Geschenk gedacht, dann empfehle ich dir, auch auf eine ansprechende Verpackung zu achten.
- Ein Hingucker und praktisch zugleich: Manche Hersteller liefern Zughilfen inklusive eines kleinen Aufbewahrungsbeutels.
Eignung: Für wen ist die Verwendung von Zughilfen sinnvoll?
Diese Frage ist, wie ich finde, eine der wichtigsten. Sinnvoll ist die Verwendung, wenn du bereits viel Erfahrung im Kraftsport mitbringst und gerade damit zu kämpfen hast, höhere Gewichte zu heben. Anders ausgedrückt: Zughilfen sind zu erwägen, wenn du die Kraft hättest, mit mehr Belastung zu trainieren, aber deine Griffkraft dich davon abhält. Mit dem Hilfsmittel schaffst du vermutlich ein paar Wiederholungen mehr, was für einen maximalen Trainingsreiz sorgt.
WICHTIG: Demgegenüber rate ich unerfahrenen Sportlern ausdrücklich vom Gebrauch ab. Bevor über die Anschaffung von Zughilfen nachgedacht werden kann, sollten einige Trainingsjahre hinter dir liegen. Zu Beginn ist es wichtig, ein Gefühl für die einzelnen Übungen und für den eigenen Körper zu entwickeln. Auch eine gut ausgebaute Grundmuskulatur ist eine klare Voraussetzung.
Zughilfen Arten: Welche Variationen gibt es?
Grundlegend kann man zwischen vier verschiedenen Typen von Fitness-Straps unterschieden werden. Im Video werden euch die verschiedenen Arten im Schnelldurchlauf demonstriert.
Achterband
Hier ist der Name Programm. Die Achterband Zughilfen sehen aus wie eine Acht, wobei beide Einzelschlaufen um das Handgelenk gelegt wird. Diese Art bietet im Übrigen den größten Schutz und ist insbesondere beim Powerlifting beliebt. Ein Manko ist allerdings, dass diese weniger vielseitig einsetzbar sind als klassische Modelle.
Haken
Wie du im Video siehst, sind die Haken am schnellsten einsetzbar. Einhaken und fertig – hier muss nichts gewickelt werden. Der Haken ist dabei an den Handgelenksbandagen befestigt. Zughilfen mit Achterband sind allerdings ziemlich eingeschränkt in der Nutzbarkeit. Für einige Übungen sind sie schlicht nicht zu gebrauchen.
Einschlaufenband & Lasso
Die klassische Form von Zughilfen sind das Einschlaufenband und das Lasso. Zugleich sind sie vielseitig einsetzbar, denn du kannst sie grundlegend für alle Zug-Übungen verwenden. Diese kann ich im speziellen den Anfängern unter euch empfehlen.
Pros und Cons von Zughilfen
Sind Zughilfen das Richtige für dich? Vielleicht hilft dir ein Blick auf die Vor- und Nachteile bei deiner Entscheidung.
Vorteile
- Übungen können fortgeführt werden, wenn Griffkraft versagt
- Vergrößerung des Muskelreizes (fördert Muskelwachstum)
- Fokus auf saubere Ausführung
Nachteile
- Griffkraft lässt bei zu häufiger Nutzung nach
- höheres Verletzungsrisiko (durch höheres Gewicht)
Praxistipps
Neulinge aufgepasst: Bei der Verwendung von Zughilfen gibt es einiges zu beachten. Ich zeige dir, wie es richtig geht. Als Fitnesstrainerin habe ich auch oft beobachten können, welche Fehler typischerweise bei der Verwendung gemacht werden. Auch auf diese werde ich knapp eingehen.
Zughilfen korrekt verwenden
Wenn du mit Zughilfen trainieren möchtest, ist es wichtig, diese gut anzulegen. So geht’s:
- Stecke das Endstück durch die vorgesehene Schlaufe. Damit entsteht wiederum eine große Schlaufe.
- Greife mit der Hand durch die Schlaufe, sodass die Fitness-Straps locker um dein Handgelenk liegt.
- Positioniere die Hebegurte so, dass das lose Endstück zwischen deinem Daumen und Zeigefinger liegt.
- Festziehen!
- Lege nun das Endstück um die Stange. WICHTIG: entgegen der Zugrichtung!
- Drehe nun deine Hand zwei- bis dreimal, bis die Zughilfen bombenfest sitzt.
- Positions-Check: Sind deine Hände richtig positioniert?
- Nein: Hast du zu eng oder zu weit gegriffen? Korrigiere, bevor du loslegst.
- Ja: Perfekt, dann kannst du starten.
Typische Fehler bei der Nutzung von Zughilfen
Damit die Nutzung der Hilfsmittel effektiv und nicht kontraproduktiv ist, solltest du folgende Fehler vermeiden solltest:
- Nur noch mit Zughilfen trainieren: Wenn du deine Unterarme im Training permanent entlastest, wirst du im Laufe der Zeit zusätzlich an Griffkraft einbüßen.
- Fitness-Straps falsch um die Stange legen: Lege die Hebegurte immer entgegen der Zugrichtung um die Stange.
- Zu locker: Achte darauf, dass du die Zughilfen um dein Handgelenk ordentlich festziehst.
Mit diesen Tricks kannst du deine Griffkraft stärken
Nicht jeder hat eine Griffkraft wie ein Gorilla. Wenn hier einer deiner Schwachpunkte liegt, habe ich ein paar Tipps für dich, wie du mehr Griffkraft erlangen kannst.
#TIPP 1:
Training mit einer Fingerhantel. Das kannst du beispielsweise auch beim Fernsehen machen. 😉
#TIPP 2:
Baue gezielte Übungen für die Stärkung deiner Griffkraft ein. Besonders gut geeignet sind beispielsweise die folgenden Übungen:
- Reverse Bizeps Curls
- Farmers Walk
- Langhantel mit hohem Gewicht halten
- freies Hängen an der Stange
- Liegestütze auf den Fingerspitzen
Was kann alternativ zu Zughilfen verwendet werden?
Neben Zughilfen greifen Sportler auch gerne zu Liquid Chalk. Diese kommt beispielsweise auch beim Bouldern, beim Pole Dance oder im Calisthenics zum Einsatz. In keinem der genannten Disziplinen wird mit Zusatzgewichten gearbeitet, dafür aber mit schwitzigen Händen. Einmal aufgetragen, sorgt das flüssige Produkt binnen von Sekunden für trockene und griffige Hände.
Unser Fazit
Bis heute wird die Verwendung und der Nutzen von Zughilfen unterschiedlich bewertet. Fakt ist, dass du mit dem Hilfsmittel einen maximalen Trainingsreiz setzen kannst. Zu empfehlen sind Fitness-Straps durchaus, wenn sie mit Bedacht eingesetzt werden. Dies gilt allerdings nur für fortgeschrittene Sportler, die unter hohen Belastungen trainieren, denn Trainingseinsteiger sollten erst einmal darauf verzichten.
FAQ
Abschließend gehe ich auf häufig gestellte Fragen ein.
Ab wann ist die Verwendung von Zughilfen sinnvoll?
Zughilfen sind ausschließlich fortgeschrittenen Athleten zu empfehlen. Doch selbst dann gilt, dass die Hebegurte nicht ständig zum Einsatz kommen sollten. Konkret heißt das, dass Hebegurte insbesondere bei hohen Belastungen (z. B. bei Maximalkrafttraining) zum Einsatz kommen sollte, um den maximalen Trainingsreiz zu erzielen.
Welche Art von Zughilfen ist die beste?
Grundlegend sind klassische Zughilfen empfehlenswert, da diese auch am vielseitigsten eingesetzt werden können. Ob diese für dich die beste Wahl sind, hängt jedoch davon ab, welchen Kraftsport du betreibst. Für einen Powerlifter oder Strongman ist oftmals das Achterband die beste Wahl, weil es deinen Griff regelrecht verriegelt.
Lässt die Griffkraft durch die Verwendung von Zughilfen nach?
Jein. Ob du wirklich an Griffkraft verlierst, hängt davon ab, wie oft du diese verwendest. Klar, wenn du nur noch mit Unterstützung arbeitest, werden deine Unterarme schwächer. Nutzt du die Zughilfen nur für Spitzensätze und trainierst deine Griffkraft separat, dann hast du nichts zu befürchten.
Letzte Aktualisierung am 14.01.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API