Die einen lieben sie, die anderen verteufeln sie: Zughilfen! In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, weshalb die Meinungen zu Zughilfen so auseinander gehen und für wen die Verwendung wirklich sinnvoll ist. Darüber hinaus habe ich Tipps zum richtigen Umgang und zur Stärkung deiner Griffkraft.
Eine Auswahl der besten Zughilfen
Die TOP 3 aus unserer Liste sorgen für guten Grip und eine sichere Ausführung:
Was sind Zughilfen?
Zughilfen oder Fitness-Straps beziehungsweise Hebegurte werden im Kraftsport eingesetzt, wenn die Griffkraft versagt. Grundlegend werden Hebegurte verwendet, wenn ein fortgeschrittener Sportler Maximalkraft trainiert. Dabei werden die Hände mit den Zughilfen an der Hantel beziehungsweise am Gewicht befestigt. Infolgedessen wird die Muskulatur im Unterarm entlastet, sodass für die Ausführung weniger Griffkraft benötigt wird.
Einsatz: Wofür werden Zughilfen verwendet?
Ich verwende Zughilfen ab und an für Deadlifts. Wenn ich mal wieder mein Limit testen möchte und nur wenige Wiederholungen mit viel Gewicht absolviere, würde mir schlicht die Kraft fehlen die Stange zu halten. Zugegeben, die Griffkraft ist definitiv eine meiner Schwachstellen. Ich würde ein oder zwei Wiederholungen bewerkstelligen können, allerdings würde mir spätestens dann die Stange aus der Hand rutschen oder die Unterarme beginnen zu krampfen.
Zusammengefasst kann man festhalten, dass die Zughilfen, wie beispielsweise auch der Powerlifting Gürtel eingesetzt werden, wenn ein Muskel dich davon abhält, eine neue Bestleistung in Sachen Maximalkraft einzufahren.
Eignung: Für wen ist die Verwendung von Zughilfen sinnvoll?
Diese Frage ist, wie ich finde, eine der wichtigsten. Sinnvoll ist die Verwendung, wenn du bereits viel Erfahrung im Kraftsport mitbringst und gerade damit zu kämpfen hast, höhere Gewichte zu heben. Anders ausgedrückt: Zughilfen sind zu erwägen, wenn du die Kraft hättest, mit mehr Belastung zu trainieren, aber deine Griffkraft dich davon abhält. Mit dem Hilfsmittel schaffst du vermutlich ein paar Wiederholungen mehr, was für einen maximalen Trainingsreiz sorgt.
WICHTIG: Demgegenüber rate ich unerfahrenen Sportlern ausdrücklich vom Gebrauch ab. Bevor über die Anschaffung von Zughilfen nachgedacht werden kann, sollten einige Trainingsjahre hinter dir liegen. Zu Beginn ist es wichtig, ein Gefühl für die einzelnen Übungen und für den eigenen Körper zu entwickeln. Auch eine gut ausgebaute Grundmuskulatur ist eine klare Voraussetzung.
Zughilfen Arten: Welche Variationen gibt es?
Grundlegend kann man zwischen vier verschiedenen Typen von Fitness-Straps unterschieden werden. Im Video werden euch die verschiedenen Arten im Schnelldurchlauf demonstriert.
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Achterband
Hier ist der Name Programm. Die Achterband Zughilfen sehen aus wie eine Acht, wobei beide Einzelschlaufen um das Handgelenk gelegt wird. Diese Art bietet im Übrigen den größten Schutz und ist insbesondere beim Powerlifting beliebt. Ein Manko ist allerdings, dass diese weniger vielseitig einsetzbar sind als klassische Modelle.
Haken
Wie du im Video siehst, sind die Haken am schnellsten einsetzbar. Einhaken und fertig – hier muss nichts gewickelt werden. Der Haken ist dabei an den Handgelenksbandagen befestigt. Zughilfen mit Achterband sind allerdings ziemlich eingeschränkt in der Nutzbarkeit. Für einige Übungen sind sie schlicht nicht zu gebrauchen.
Einschlaufenband & Lasso
Die klassische Form von Zughilfen sind das Einschlaufenband und das Lasso. Zugleich sind sie vielseitig einsetzbar, denn du kannst sie grundlegend für alle Zug-Übungen verwenden.
Pros und Cons von Zughilfen
Sind Zughilfen das Richtige für dich? Vielleicht hilft dir ein Blick auf die Vor- und Nachteile bei deiner Entscheidung.
Vorteile
- Übungen können fortgeführt werden, wenn Griffkraft versagt
- Vergrößerung des Muskelreizes (fördert Muskelwachstum)
- Fokus auf saubere Ausführung
Nachteile
- Griffkraft lässt bei zu häufiger Nutzung nach
- höheres Verletzungsrisiko (durch höheres Gewicht)
Praxistipps
Neulinge aufgepasst: Bei der Verwendung von Zughilfen gibt es einiges zu beachten. Ich zeige dir, wie es richtig geht. Als Fitnesstrainerin habe ich auch oft beobachten können, welche Fehler typischerweise bei der Verwendung gemacht werden. Auch auf diese werde ich knapp eingehen.
Zughilfen korrekt verwenden
Wenn du mit Zughilfen trainieren möchtest, ist es wichtig, diese gut anzulegen. So geht’s:
- Stecke das Endstück durch die vorgesehene Schlaufe. Damit entsteht wiederum eine große Schlaufe.
- Greife mit der Hand durch die Schlaufe, sodass die Fitness-Straps locker um dein Handgelenk liegt.
- Positioniere die Hebegurte so, dass das lose Endstück zwischen deinem Daumen und Zeigefinger liegt.
- Festziehen!
- Lege nun das Endstück um die Stange. WICHTIG: entgegen der Zugrichtung!
- Drehe nun deine Hand zwei- bis dreimal, bis die Zughilfen bombenfest sitzt.
- Positions-Check: Sind deine Hände richtig positioniert?
- Nein: Hast du zu eng oder zu weit gegriffen? Korrigiere, bevor du loslegst.
- Ja: Perfekt, dann kannst du starten.
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Typische Fehler bei der Nutzung von Zughilfen
Damit die Nutzung der Hilfsmittel effektiv und nicht kontraproduktiv ist, solltest du folgende Fehler vermeiden solltest:
- Nur noch mit Zughilfen trainieren: Wenn du deine Unterarme im Training permanent entlastest, wirst du im Laufe der Zeit zusätzlich an Griffkraft einbüßen.
- Fitness-Straps falsch um die Stange legen: Lege die Hebegurte immer entgegen der Zugrichtung um die Stange.
- Zu locker: Achte darauf, dass du die Zughilfen um dein Handgelenk ordentlich festziehst.
Mit diesen Tricks kannst du deine Griffkraft stärken
Nicht jeder hat eine Griffkraft wie ein Gorilla. Wenn hier einer deiner Schwachpunkte liegt, habe ich ein paar Tipps für dich, wie du mehr Griffkraft erlangen kannst.
#TIPP 1: Training mit einem Gripper. Das kannst du beispielsweise auch beim Fernsehen machen. 😉
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#TIPP 2: Baue gezielte Übungen für die Stärkung deiner Griffkraft ein. Besonders gut geeignet sind beispielsweise die folgenden Übungen:
- Reverse Bizeps Curls
- Farmers Walk
- Langhantel mit hohem Gewicht halten
- freies Hängen an der Stange
- Liegestütze auf den Fingerspitzen
Was kann alternativ zu Zughilfen verwendet werden?
Neben Zughilfen greifen Sportler auch gerne zu Liquid Chalk. Diese kommt beispielsweise auch beim Bouldern, beim Pole Dance oder im Calisthenics zum Einsatz. In keinem der genannten Disziplinen wird mit Zusatzgewichten gearbeitet, dafür aber mit schwitzigen Händen. Einmal aufgetragen, sorgt das flüssige Produkt binnen von Sekunden für trockene und griffige Hände.
Kriterien-Check: So findest du die passenden Zughilfen
Beim Kauf von Fitness-Straps musst du nicht tief in die Tasche greifen, um ein gutes Paar zu bekommen. Dennoch solltest du die folgenden Kaufkriterien beachten.
Material
Mit dem Material steht und fällt die Qualität von Zughilfen. Das Schlimmste, was einem mit Hebegurte passieren kann, ist zu riskieren, dass diese reißen. Deshalb ist es umso wichtiger, auf hochwertige und strapazierfähige Materialien zu setzen. Angeboten werden folgende zumeist folgende Materialien:
Nylon: liegt qualitativ im Mittel
Baumwolle: die gängigste Variante und eine gute Wahl (Pluspunkt: absorbieren Schweiß)
Leder: meist bei Premium Modellen zu finden und empfehlenswert
Nähte
Zusätzlich lohnt sich ein Blick auf die Verarbeitung. Die Nähte sollten gut verarbeitet sein. Teilweise gibt es auch Modelle mit verstärkten Nähten, die für zusätzliche Sicherheit sorgen. Dagegen solltest du die Finger von Zughilfen lassen, wenn du Verarbeitungsmängel siehst. Hierzu zählen beispielsweise unsaubere Nähte oder abstehende Fäden.
Größe & Länge
Die Größenfindung ist unkompliziert, denn fast alle Zughilfen werden als Einheitsgröße angeboten.
Dicke & Polsterung
Für zusätzlichen Trage- und Trainingskomfort empfehle ich gepolsterte Zughilfen. Die Polsterung ist im Bereich des Handgelenks angebracht. Auch etwas weichere Materialien bieten zusätzlichen Komfort.
WICHTIG: Die Bänder, welche um die Stange gelegt werden, sollten demgegenüber möglichst dünn ausfallen. Bedenke, dass diese um die Stange gewickelt werden, das heißt, umso dicker die Straps ausfallen, umso dicker wird auch die Stange. Hier solltest du wissen, dass du umso mehr Griffkraft benötigst, desto dicker die Stange ist.
Geruch
Kennst du das: Du bestellst etwas, packst es freudig aus und dir kommt ein unangenehmer Geruch entgegen? Das sollte nicht der Fall sein, denn glaube mir, wenn die Fitness-Straps im Training Schweiß abbekommen, wird es nicht besser. Beeinflusst wird der Geruch vom gewählten Material.
Zughilfen Typ
Weiter oben bin ich bereits auf die verschiedenen Arten von Hebegurten eingegangen. Hier liegt es bei dir, wofür du dich entscheidest, denn die Wahl ist abhängig davon, wofür du sie gerne einsetzen möchtest. Wenn du jedoch nicht Wettkampf orientiert trainierst, würde ich dir zu den klassischen Zughilfen raten.
Unsere Empfehlungen: Diese drei Zughilfen konnten überzeugen
Werfen wir noch einen Blick auf die Favoriten von Strongmonkey.
Preis-Leistungs-Sieger: Beast Gear Zughilfen
Die Zughilfen von Beast Gear sind laut Hersteller „stark im Nehmen“, wobei auf die verstärkten Nähte angespielt wird. Trotz des vergleichbar niedrigen Preises sind die Hebegurte aus Baumwolle robust und reißfest konzipiert.
Bestseller: Fitgriff Zughilfen (gepolstert)
Das beliebteste Modell sind die Zughilfen von Fitgriff. Das hochwertige Baumwollgewebe ist in Verbindung mit den verstärken Nähten sehr strapazierfähig und reißfest. Darüber hinaus sorgt eine bequeme Polsterung aus weichem Neopren für eine angenehme Nutzung.
Vergleichssieger: Nordic Lifting Zughilfen
Am besten schnitten das Paar Fitness-Straps von Nordic Lifting ab. Diese bestehen aus Baumwolle und enorm widerstandsfähig. Eine Neoprenpolsterung sorgt für den nötigen Komfort, während die extra langen Gurte einen optimalen Halt und Sicherheit bieten.
TOLLES EXTRA: Der Hersteller gibt dir eine einjährige Ersatzgarantie.
Unser Fazit
Bis heute wird die Verwendung und der Nutzen von Zughilfen unterschiedlich bewertet. Fakt ist, dass du mit dem Hilfsmittel einen maximalen Trainingsreiz setzen kannst. Zu empfehlen sind Fitness-Straps durchaus, wenn sie mit Bedacht eingesetzt werden. Dies gilt allerdings nur für fortgeschrittene Sportler, die unter hohen Belastungen trainieren, denn Trainingseinsteiger sollten erst einmal darauf verzichten.
FAQ
Abschließend gehe ich auf häufig gestellte Fragen ein.
Ab wann ist die Verwendung von Zughilfen sinnvoll?
Zughilfen sind ausschließlich fortgeschrittenen Athleten zu empfehlen. Doch selbst dann gilt, dass die Hebegurte nicht ständig zum Einsatz kommen sollten. Konkret heißt das, dass Hebegurte insbesondere bei hohen Belastungen (z. B. bei Maximalkrafttraining) zum Einsatz kommen sollte, um den maximalen Trainingsreiz zu erzielen.
Welche Art von Zughilfen ist die beste?
Grundlegend sind klassische Zughilfen empfehlenswert, da diese auch am vielseitigsten eingesetzt werden können. Ob diese für dich die beste Wahl sind, hängt jedoch davon ab, welchen Kraftsport du betreibst. Für einen Powerlifter oder Strongman ist oftmals das Achterband die beste Wahl, weil es deinen Griff regelrecht verriegelt.
Lässt die Griffkraft durch die Verwendung von Zughilfen nach?
Jein. Ob du wirklich an Griffkraft verlierst, hängt davon ab, wie oft du diese verwendest. Klar, wenn du nur noch mit Unterstützung arbeitest, werden deine Unterarme schwächer. Nutzt du die Zughilfen nur für Spitzensätze und trainierst deine Griffkraft separat, dann hast du nichts zu befürchten.
Letzte Aktualisierung am 28.09.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API