Sie sind fast omnipräsent: Am Handy, in Autos oder eben am Fahrrad: Navis sind kaum mehr aus unserer digitalen Welt wegzudenken. Sie helfen uns von A nach B zu kommen, Freunde zu treffen und lange Wartezeiten bei Staus zu umfahren. Natürlich entwurzeln sie uns auch ein wenig von der klassischen „Kartenlese-Fähigkeit“, doch das ist vielleicht ein Thema für einen anderen Artikel.
Die besten Fahrradcomputer mit Navi im Vergleich
Der Preis entscheidet über den Funktionsumfang
Die Auswahl an Fahrradcomputern ist riesig, doch keine Angst: Wir haben für jeden Einsatzbereich und Geldbeutel etwas dabei.
Die Preisspanne bei den Navis für Fahrräder geht schon ab schlappen 10 Euro los. Dort bekommst du bereits ein kabelgesteuertes Gerät mit kleinem Display und den nötigsten Basisfunktionen.
Gehen wir in den High-End Bereich, so winken Features wie extrem detaillierte Karten und präziseste Angaben wie Höhenmeter oder Trittfrequenz auf dich. Sie sind kabellos und können mit anderen Sensoren verbunden werden. Sie lassen dich die Daten am Smartphone per App oder am Rechner auswerten. Darüber hinaus können sie wie Golfball große Personal Trainer fungieren, der dir Trainingspläne auswertet und das alles mit State-of-the-Art Touchscreens, die sogar bei Regen noch funktionieren.
Radcomputer mit Navi 10 bis 50 Euro
In dieser Preisspanne sind wir eher minimalistisch unterwegs, was aber nicht heißen soll, dass die Teile nichts können. Im Gegenteil: manche Geräte in diesem Preissegment bieten einfache digitale Anzeigen mit einer übersichtlichen Anzahl an Funktionen, die aber je nach Nutzung vollkommen ausreichen und keiner langen Gewöhnung bedürfen. Für Rennradfahrer oder Biker, die eher auf der Straße unterwegs sind, sind viele dieser Features völlig ausreichend, wenn sie nur von A nach B fahren wollen.
Sobald es dann allerdings ins Gelände geht, kommen viele Tachos in diesem Segment schnell an ihre Grenzen. Die Datenübertragung reicht hier von kabellos (am häufigsten per Funk) bis kabelgebunden. Radfahrer, die sich gerade vielleicht erst ein Rad gekauft haben und an ihrem Budget-Limit angekommen sind, können für den Anfang einen soliden Begleiter finden, der mittel- bis längerfristig eventuell durch einen höherpreisigen ausgetauscht werden sollte. Doch für den Anfang findet sich hier sicher was. Auch für gelegentliche Ausritte ist man in der Einsteiger-Klasse gut aufgehoben. Für etwas ambitioniertere Fahrer, oder solche, die es werden wollen, ist sicherlich das nächste Segment eher spannend.
Der Radcomputer Sigma Bc 10.0 ist ein absolutes Budget Modell mit Basic Funktionen und eignet sich für den kleinen Geldbeutel. Folgende zehn Funktionen leistet dieses Modell:
Tageskilometer, Geschwindigkeit, Gesamtkilometer, Fahrzeit, Uhrzeit, Gesamtfahrzeit, Durchschnittsgeschwindigkeit, Durchschnittsgeschwindigkeits-Vergleich, Maximalgeschwindigkeit und die aktuelle Temperatur werden übersichtlich auf dem Radcomputer angezeigt
Je häufiger man mit dem Rad unterwegs ist, desto mehr Sinn macht es, einen vernünftigen Assistenten an seiner Seite zu haben, der den Weg vorgibt. Wenn dieser auch noch verständlich angezeigt wird, fällt zu viel wiederholtes Schauen auf den Tacho weg. Wenn man dann noch etwas datenverliebt ist, kann man sich schon auf einige Funktionen ab bereits 50 Euro freuen. Hier stehen zumeist Features wie GPS, Höhen-, Trittfrequenz-, Herzfrequenz- und Temperaturmessung zu Buche. Der überwiegende Teil der Geräte überträgt seine Daten kabellos. Wer zusätzliche Sensoren nutzt, der kann diese per Funk, Bluetooth oder ANT+ verbinden.
Radcomputer am oberen Ende dieses Spektrums können dich über einfache Darstellungsfunktionen auch zu einem bestimmten Ziel navigieren. Die gespeicherten Daten können dann bequem zu Hause am Smartphone, Laptop oder Desktop-PC ausgewertet werden.
Das beliebte Modell Edge 530 von Garmin ist aktuell im Angebot und folglich unter 200 € erhältlich – schnell sein lohnt sich. Aufgrund der integrierten Satellitensysteme GPS, GLONASS und Galileo sowie einem barometrischen Höhenmesser liefert dieses Modell hochpräzise Daten. Zudem kannst du das Edge 530 via Bluetooth spielend leicht mit deinem Smartphone koppeln.
Wer sich langsam herantasten möchte, ist ebenso mit dem günstigeren Modell von Sigma gut beraten. Der Bestseller ist aufgrund seiner Schlichtheit intuitiv zu bedienen und für Einsteiger geeignet. Zudem kann das Sport Rox 4.0 mit der Outdoor GPS App komoot verbunden werden. Mit 30 Funktionen haben wir hier ein großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis.
GPS-Navigationsgeräte
Ambitionierte Radfahrer mit höheren Anforderungen greifen häufig zu GPS-Navigationsgeräten. Diese unterscheiden sich von normalen Fahrradcomputern unter anderem durch viele bereits integrierten Sensoren und durch die Kompatibilität mit externen Sensoren. Durch GPS-Empfang und vorgefertigte, downloadbare Karten können die in vielen Fällen sehr genau sein und sind nicht immer vom Empfang abhängig. Dies kann besonders in Bergen und unwegsamen Gelände äußerst hilfreich sein!
Hinzu kommt das homogene Zusammenspiel mit gerätespezifischer Software. Hiermit ist man vor, während und nach der Tour oder dem Wettkampf jederzeit über alle Leistungsdaten bestens informiert.
Diese Alleskönner haben ihren Preis – 200 Euro sollte man einplanen. Doch wer viel fährt, der hat im Endeffekt einen Begleiter an seiner Seite, auf den er sich verlassen kann!
E-Bike Displays
Viele Fahrräder mit Unterstützung haben bereits ein E-Bike-Display vormontiert. Dieses kann die Unterstützungsstufen des Motors regeln, das System komplett an- und ausschalten oder die Geschwindigkeiten sowie Distanzen und die Akkuanzeige ablesen. Diese sind zwar keine Radcomputer mit Navi per sé, erfüllen aber dennoch einige der Funktionen eines üblichen Tachos. Hierfür sind die Hersteller der Räder selbst verantwortlich, daher kann man sich hier nicht immer den Computer selbst aussuchen, da er ab Werk schon vorgefertigt ist.
Unser Tipp: Vor dem Radkauf checken, welcher Motor verbaut ist. Die gängigsten wie Shimano oder Bosch unterscheiden sich in den Displays und werden von schlicht bis umfangreich produziert – daher lohnt sich immer vorher der Blick auf die Herstellerseite und die Spezifikationen. Hier gibt es aber eine gute Nachricht, denn die unterschiedlichen Displays und Bedienelemente können meistens ausgetauscht werden, sollten sie nicht den eigenen Wünschen entsprechen.
Smartphones als Alternative zum Fahrradcomputer mit Navi?
Glücklicherweise haben die meisten Smartphones alle wichtigen Sensoren bereits integriert. Somit lassen sie sich problemlos als Radcomputer und Navigationsgerät nutzen. In Verbindung mit einer passenden App ist der Funktionsumfang sehr umfangreich. Natürlich könnte man auch direkt sein Handy auf das Bike montieren. Dazu gibt es genügend clevere Halterungen, die das Gerät auch in ruppigerem Terrain an Ort und Stelle halten. Dennoch hat das Handy auch Nachteile – besonders die Akkulaufzeit ist die Achillesferse dieser Geräte. Denn sie saugt Akkuleistung auf Hochtouren, besonders wenn es im Navi-Modus ist. Allein schon deswegen machen Radcomputer viel Sinn.
Die Tachos sind dank lang haltender Akkus bei kurzen als auch bei langen Tagestouren echte Dauerbrenner, denen gefühlt nie der Saft ausgeht. Ein weiterer Vorteil gegenüber Smartphones: Handys sind selten wasserdicht und deutlich schmutzempfindlicher, da halten die Radcomputer schon deutlich mehr aus.
Natürlich kann mit dem passenden Zubehör auch dein Smartphone für die dauerhafte Nutzung zum Radfahren fit gemacht werden. Um es auch vor Wasser und Schmutz zu schützen, gibt es wasserdichte und transparente Taschen. Gezielter Einsatz von Powerbanks sorgt beim Fahrer für Ruhepuls, sobald der Akku in die Knie geht. An das Gerät anstöpseln – und schon kann die Reise weiter gehen. Dennoch ersetzen all diese Features unserer Meinung nach kein adäquates Rad-Navi, da es darin seine Kernkompetenz hat und nicht so schnell in Sachen Akku schlapp macht.
Bike-GPS-Navigationsgeräte: Alleskönner gibt es ab 200 Euro
Hier stellt sich die Frage: Bist du eher der Wettkampf-Typ und/oder viel im Hinterland unterwegs? Wenn du eines davon mit „Ja“ beantworten kannst, dann macht ein teureres GPS durchaus Sinn. Echte „Bergziegen“ möchten erkämpfte Höhenmeter messen und möglichst geschmeidig und ohne viel Ablenkung durchs Gelände geführt werden – selbstverständlich mit der Möglichkeit, die Heldentaten später am Computer genau nachzuverfolgen! Der Trainingsfortschritt kann hier gemessen werden und somit wird auch die Motivation hochgehalten – das alles hat natürlich seinen Preis.
Preis-Leistung passt hier: Mit dem Garmin Edge Explore 2 bekommt man zu einem fairen Preis ein gut durchdachtes Navi, welches sicher am Lenker sitzt und sich intuitiv bedienen lässt.
Fazit
Im sich ständig verändernden Bike-Markt winken fast jedes Jahr neue Modelle und Innovationen. Die Frage, der wir uns stellen, ist die: muss man jedem, oftmals Marketing-getriebenen Trend, hinterherlaufen? Zum Beispiel: Ein Fahrrad, das vor fünf Jahren klasse funktionierte und das heute auch noch tut, was es tun soll: muss das unbedingt durch ein Neues ausgetauscht werden? Wir finden: Nicht unbedingt. Auch wegen des Themas Nachhaltigkeit. Das Gleiche gilt für Tachos. Wenn diese noch gut funktionieren, warum durch Neue austauschen?
Natürlich verhält sich das bei Neuanschaffungen anders. In Sachen Radcomputer mit Navi empfehlen wir den Sigma Sport Rox 4.0 für nur 60 Euro oder den Klassiker Garmin Edge 830, für das man allerdings schon 340 Euro berappen muss. Die Preisspanne ist eine große und die oftmals nicht so preiswerten Navis reißen vielleicht bei dem einen oder anderen ein kleines Loch in die Haushaltskasse, sind dafür aber am langlebigsten. Somit schließt sich der Kreis und man hat auch zum Thema Nachhaltigkeit etwas beigetragen und hat lange Freude an dem Gerät.
Nun wollen wir aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf dem Thema Nachhaltigkeit rumreiten, sondern empfehlen, dir beim Kauf Zeit zu lassen. Dann hast du einen coolen Tourbegleiter, der dir möglichst lang erhalten bleibt und dich zu den schönsten Plätzen kinderleicht navigiert, während du dich aufs Wesentliche konzentrieren kannst: Spaß auf deinem Fahrrad zu haben!
Letzte Aktualisierung am 29.09.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API