Es gibt kaum noch Menschen, die kein Smartphone nutzen oder zumindest damit schon in Berührung gekommen sind. Dieses Gerät ist omnipräsent und dominiert unseren Alltag: Doch wie sieht es beim Radfahren aus?
Lohnt es sich im Jahre 2024, einen Radcomputer zu kaufen oder sind sie bereits überholt? Finden wir es heraus und lassen wir Smartphone vs. Fahrradcomputer antreten!
Radcomputer oder lieber ein Smartphone?
Radcomputer werden bereits seit vielen Jahren als Navigationsgerät und Anzeige für Höhe, Trittfrequenz oder Pulsmessung genutzt. Da Smartphones aber so „smart“ sind, stellt sich die Frage: Haben sie den Radcomputern bereits den Rang abgelaufen?
Schaut man sich in der Fahrrad-Community um, so ist dieses Thema fast so weit verbreitet und wird (teilweise kontrovers) diskutiert wie zum Beispiel die Angelegenheit der Reifenwahl: Lieber 27.5 oder 29er? Oder: fährt man lieber tubeless oder mit Schlauch? Wir finden, dass alles seine Daseinsberechtigung hat und oftmals gibt hier der Einsatzbereich des Radfahrers und die persönliche Präferenz sowieso den Takt vor. Und natürlich stellt man sich auch die Frage, ob eine Anschaffung der genannten Komponenten überhaupt Sinn macht, sowohl preislich als auch vom Nutzen her.
Auch deswegen beschäftigen wir uns nun eingehend mit der Entwicklung, das Smartphone als Fahrradcomputer zu nutzen. Starten wir damit, welche Vorteile und potenzielle Nachteile das Handy mitbringt und ob Fahrradcomputer schon als Auslaufmodell gelten.
Welches Gerät eignet sich besser zum Radfahren?
Beleuchten wir nun übersichtlich die verschiedenen Merkmale und Vorteile der einzelnen Geräte. Oftmals sind diese nämlich gar nicht so offensichtlich oder kommen erst nach längerer Nutzung zum Vorschein.
Smartphone als Fahrradcomputer
Vorteile eines Handys als Fahrradcomputer
- Die meisten neueren Smartphones verfügen über ein großes Display – ein echter Vorteil, um schnell die Details ablesen zu können.
- Normalerweise ist die Bedienung sehr einfach und intuitiv, dank Touchscreen
- Es ist kein PC zur Nutzung oder Installation erforderlich
- Die Karten kann man leicht unterwegs downloaden
- Das Smartphone hat natürlich weitaus mehr Nutzen als ein Radcomputer und ist ein „All-in-One“ Gerät. Alles drin, von Mails checken bis zum klassischen Telefonieren.
- Es ist keine Montage am Fahrrad nötig, außer man entscheidet sich dazu.
Nachteile eines Smartphones als Fahrradcomputer
- Smartphones haben bei dauerhafter GPS Nutzung eine ziemlich kurze Batterielaufzeit – der Akku ist schnell leer. Das ist tatsächlich die Achillesferse der Handys und kann auf einer Tour zu einem echten Problem werden, aber hier gibt es Lösungen wie beispielsweise Powerbanks für unterwegs.
- Wasser und Schmutz mögen die meisten Handys nicht. Und nichts ist frustrierender, als auf einem nassen Display zu versuchen, den nächsten Wegpunkt zu finden – außer man hat wasserdichte Schutzhüllen.
- Handy im Rucksack oder in der Tasche sind normalerweise kein Problem, außer dass man oft anhalten muss, wenn man es ablesen will. Daher kann es richtig gefährlich werden, wenn man versucht, es während der Fahrt herauszukramen. Wir empfehlen daher zur sicheren und optimalen Nutzung während der Fahrt die Anschaffung einer Smartphone Lenkerhalterung.
Fahrradcomputer
Vorteile von Fahrradcomputern
- Fahrradcomputer sind stabiler und gehen nicht so schnell kaputt. Ist das Handy Display bei einem Sturz schnell mal mit der Spider-App versehen, so sind die meisten Tachos so gut wie unkaputtbar.
- Batterielaufzeit – DER Pluspunkt von Fahrradcomputern. Natürlich kann eine Powerbank am Handy Abhilfe schaffen, doch diese kann relativ schwer sein und zum allgemeinen Gewicht beitragen.
- Wie die Smartphones auch, so zeichnen sich viele Tachos durch ihre einfache Bedienung aus. Doch wie bei den Smartphones gibt es auch hier Ausnahmen.
- Man ist weniger abgelenkt. Wer ständig aufs Handy schaut, verpasst sowieso zu viel, egal ob auf dem Rad oder generell im Leben. Daher geht hier der Punkt klar an den Radcomputer, da man sich aufs Wesentliche konzentriert und nicht ständige Notifikation oder ähnliches bekommt, die einen ablenken.
Nachteile von Fahrradcomputern
- Fahrradcomputer bieten kaum neue oder erweiterte Funktionen durch Software-Updates oder andere Apps. Wenn man jedoch im mittleren und oberen Preissegment (von 180-bis 800 Euro) unterwegs ist, sind die Tachos schon sehr fähig, um neue Karten oder Features herunterzuladen.
- Sind sie noch zeitgemäß? Diese Frage ist durchaus berechtigt, denn mit den vielen verfügbaren Bike-Apps kann man schon einiges anstellen, was ein klassischer Radcomputer vielleicht nicht kann.
- Wir finden: Smartphones sind eher das „Einsteiger-Paket“ mit kleinen Schwächen. Wer viele und lange Touren fährt, maximalen Komfort haben möchte, für den kann ein "richtiger Fahrradcomputer" eine gute Wahl sein.
Das sind die besten Fahrradcomputer
Braucht man Netzempfang, um die GPS-Funktion zu nutzen?
Nein. Das Angenehme hierbei ist, dass Fahrradcomputer ein eingebautes GPS und oft auch ein Navigationssystem haben, wodurch das Tracking auch ohne Netzempfang ermöglicht. Vorher musst du dir nur die Karten herunterladen.
Natürlich brauchst du Empfang zu den GPS-Satelliten. So kann es auch mal sein, dass im Hinterland, im dichten Wald oder in Schluchten der Empfang nicht immer optimal funktioniert.
Tipp: Auch Fahrrad Smartwatches oder Fitnesstracker mit GPS Funktion können beim Radfahren als Alternative zum Fahrradcomputer dienen!
Welche Smartphone App nutzen?
Je nach Einsatzbereich lohnen sich hier verschiedene Fahrradcomputer-Apps. Sei es, um neue Touren kennenzulernen oder von Gleichgesinnten Tipps aus der Region zu bekommen. Hierfür sind Apps wie Trailforks oder Komoot interessant. Besonders Mountainbiker und „Explorer“ kommen hier auf ihre Kosten. Wer es lieber weniger kompliziert mag, für den sind Bikeometer und Zeopoxa eine gute Option.
Beide Apps sind sich sehr ähnlich und richten sich eher an Anfänger. Trotz derer Einfachheit bieten sie teils sehr konkrete, spannende Werte. Fahrtenverlauf und Kartenansicht sind Standard und beide Apps messen die durchschnittliche, maximale und aktuelle Geschwindigkeit. Die Distanz, Höhenmeter, Kalorien sowie Watt-Leistung sind auch am Start. Bikeometer ist vollkommen kostenlos.
Die Zeopoxa App ist auch für jedermann und bietet in besonders übersichtlicher Art unzählige Funktionen. Auf den ersten Blick finden sich gleich die Klassiker wie Fahrtdauer, Distanz, Geschwindigkeit und Kalorienzahl. Der Clou: Der Schnellzugriff zu Apps wie Spotify ist durch Sprachansagen möglich und läuft bei Zeopoxa ohne viel Schnickschnack.
Wer eher der Wettkampf-Typ ist und-/oder seinen Trainingsfortschritt messen möchte, der hat mit Upbike eine Fahrradcomputer-App, die verschiedene Modi bietet, die motivieren sollen und somit zu einer Verbesserung beitragen kann. Durch das einzigartige Design sticht es aus der Masse heraus.
Besonders cooles Feature: Die verschiedenen Betriebsmodi. Hier kann man gleich am Anfang einstellen, ob man einfach drauflos radeln möchte oder sich ein Ziel setzen möchte. Das kann zum Beispiel eine bestimmte Strecke oder Zahl an verbrannten Kalorien sein.
Fazit
Die Welt der Apps und Radcomputer ist eine sehr umfangreiche und wir hoffen, dass wir für etwas Klarheit sorgen konnten. Doch lass es uns dennoch zusammen fassen: Smartphones sind insgesamt schon eine tolle Sache beim Radfahren. Sie können schon so viel, dass ein Radcomputer eigentlich obsolet wäre. Doch auch die so cleveren Handys haben ihre Schwächen, und genau da sind die kleinen, kompakten Radtacho-Helferlein wieder im Vorteil – somit ist es sicherlich eine Kaufentscheidung, bei der man viele Faktoren abwägen sollte.
Auch der Einsatzbereich des Tachos spielt hier eine große Rolle: Fahre ich Tagestouren oder springe ich sogar gerade auf den neuen Trend des Bikepackings auf? Dann macht bei solch langen Touren auf jeden Fall ein Radcomputer Sinn, damit man Abends beim „After-Ride Bier“ auch noch Saft in seinem Telefon hat, um seinen Freunden zu zeigen, was man heute alles geleistet hat. Hingegen sind bei kürzeren Rides mit weniger Gepäck und Gewicht durchaus die Smartphones von Vorteil, da man hier auf einer App tracken kann, wo man ist und somit Gewicht sparen kann.
Und nun schwing dich auf dein Rad und genieße die Natur, ob mit Fahrradcomputer mit Höhenmesser und detailliertem GPS-Tracker oder nicht. Hauptsache, du genießt das Radfahren, ohne zu sehr auf die Technik zu achten!
Letzte Aktualisierung am 17.09.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API