Fahrradcomputer mit Navi sind nicht mehr aus unserer digitalen Welt wegzudenken. Sie helfen uns von A nach B zu kommen, Freunde zu treffen und lange Wartezeiten bei Staus zu umfahren. Natürlich entwurzeln sie uns auch ein wenig von der klassischen „Kartenlese-Fähigkeit“, doch das ist vielleicht ein Thema für einen anderen Artikel.
Als begeisterter Fahrrad-Tourguide ist das Thema Navigation mein Spezialgebiet. Ich zeige dir in diesem Artikel:
- die besten Fahrrad-Navis
- Fahrradcomputer mit Navi
- E-Bike-Navi
- ob sich das Smartphone als Alternative lohnt
- und habe jede Menge Tipps für dich!
Die besten Fahrradcomputer mit Navi im Vergleich
Der Preis entscheidet über den Funktionsumfang
Die Auswahl an Fahrradcomputern ist riesig, von Fahrradcomputern mit GPS, speziellen Fahrrad-Navis für Senioren bis hin zu Fahrradcomputern mit Höhenmessern … Doch keine Angst: Wir haben für jeden Einsatzbereich und Geldbeutel etwas dabei.
Die Preisspanne bei den Navis für Fahrräder geht schon ab schlappen 50 Euro los. Dort bekommst du bereits ein kabelgesteuertes Gerät mit kleinem Display und den nötigsten Basisfunktionen.
Gehen wir in den High-End Bereich, so winken Features wie extrem detaillierte Karten und präziseste Angaben wie Höhenmeter oder Wetter auf dich. Sie sind kabellos und können mit anderen Sensoren verbunden werden. Sie lassen dich die Daten am Smartphone per App oder am Rechner auswerten. Darüber hinaus können sie wie ein Personal Trainer fungieren, der dir Trainingspläne auswertet – das alles mit State-of-the-Art Touchscreens, die sogar bei Regen noch funktionieren.
Fahrradcomputer mit Navi für 50 bis 100 Euro
Je häufiger man mit dem Rad unterwegs ist, desto sinnvoller ist es, einen vernünftigen Assistenten an seiner Seite zu haben, der den Weg vorgibt. Wenn dieser auch noch verständlich angezeigt wird, fällt zu viel wiederholtes Schauen auf den Tacho weg. Wenn man dann noch etwas datenverliebt ist, kann man sich schon auf einige Funktionen ab bereits 50 Euro freuen. Hier stehen zumeist Features wie GPS, Höhen-, Trittfrequenz-, Herzfrequenz- und Temperaturmessung zu Buche. Der überwiegende Teil der Geräte überträgt seine Daten kabellos. Wer zusätzliche Sensoren nutzt, der kann diese per Funk, Bluetooth oder ANT+ verbinden. Radcomputer am oberen Ende dieses Spektrums können dich über einfache Darstellungsfunktionen auch zu einem bestimmten Ziel navigieren. Die gespeicherten Daten können dann bequem zu Hause am Smartphone, Laptop oder Desktop-PC ausgewertet werden.Wer sich langsam herantasten möchte, ist mit dem günstigeren Modell von Sigma gut beraten. Der Bestseller ist aufgrund intuitiv zu bedienen und für Einsteiger geeignet. Zudem kann das Sport Rox 4.0 mit der Outdoor GPS App komoot verbunden werden. Mit 30 Funktionen haben wir hier ein großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis.
Beachte aber, dass du hier dennoch ein Smartphone brauchst, um die Sigma App und Navigation richtig nutzen zu koennen
Fahrradcomputer mit Navigation im mittleren Preissegment
Für 100 bis 200 Euro bekommt man bereits ein eigenständiges Navigationssystem, bei dem das Smartphone zu Hause oder im Rucksack bleiben kann. Ich selber erlebe auf meinen Touren immer wieder, dass für viele Freizeitfahrer es erst richtig erholsam wird, wenn keine Nachrichten, Anrufe oder E-Mails mehr eintrudeln. Dazu kommt natürlich auch noch der Punkt Sicherheit, denn Ablenkungen können in bestimmten Situationen auch gefährlich werden.
Der Edge Explore von Garmin ist ein Fahrrad-Navi mit einem 3 Zoll (7,6 cm) Farb-Touchscreen, der sich einfach und intuitiv bedienen lässt. Er verfügt über eine vorinstallierte Europa-Fahrradkarte, die dir eine umfangreiche Navigation bietet. Du kannst auf beliebten Strecken fahren, dir Rundkurse vorschlagen lassen oder einfach ins Blaue fahren. Auch für den alltäglichen Stadtverkehr ist es nicht nur aufgrund der Wetter-App top.
Mit dem GPS kannst du deine Distanz, Geschwindigkeit und Höhe aufzeichnen und später auf Garmin Connect auswerten. Du bleibst immer mit deinem Smartphone verbunden und kannst Anrufe, E-Mails, Nachrichten und die Positionen deiner Gruppenmitglieder auf dem Display sehen.
Premium Navigationsgeräte fürs Rad
Ambitionierte Radfahrer mit höheren Anforderungen greifen häufig zu Fahrradcomputern mit GPS-Navigation. Diese unterscheiden sich von normalen Fahrradcomputern mit Navi unter anderem durch viele bereits integrierten Sensoren und durch die Kompatibilität mit externen Sensoren. Durch GPS-Empfang und vorgefertigte, downloadbare Karten sind sie sehr genau und nicht immer vom Empfang abhängig. Dies kann besonders in Bergen und unwegsamen Gelände äußerst hilfreich sein!
Hinzu kommt das homogene Zusammenspiel mit gerätespezifischer Software. Hiermit ist man vor, während und nach der Tour oder dem Wettkampf jederzeit über alle Leistungsdaten bestens informiert.
Diese Alleskönner haben ihren Preis – 200 bis 450 Euro sollte man einplanen. Doch wer viel fährt, der hat im Endeffekt einen Begleiter an seiner Seite, auf den er sich verlassen kann!
Das beliebte Modell Edge 530 ist noch relativ erschwinglich. Aufgrund der integrierten Satellitensysteme GPS, GLONASS und Galileo sowie einem barometrischen Höhenmesser liefert dieses Modell hochpräzise Daten. Zudem kannst du das Edge 530 via Bluetooth spielend leicht mit deinem Smartphone koppeln. Ebenfalls gut sind die Fahrradcomputer mit Navi von Hammerhead, Sigma sowie Wahoo Fitness. Lediglich mit den Modellen von TwoNav kam ich persönlich nicht zurecht.
Luxus-Segment
im Bereich von 500 Euro bis 1000 Euro gibt es – anders als bei Smartwatches und Fitnesstrackern – fürs Radfahren erstaunlich wenig Auswahl. Lediglich der Hersteller Garmin mit seinen Modellen 840 und 1040 Edge versucht hier zu punkten. Beide Modelle sind sehr ähnlich zum weiter oben vorgestellten Modell, verfügen aber noch über:
- groesseren Bildschirm (nur Edge 1040)
- mehr Speicher
- bessere Akkulaufzeit
- optional Solar-Funktion
Ob du wirklich so viel Geld ausgeben musst, ist aber eine andere Sache. In den allermeisten Fällen sollte es ein deutlich günstigeres Modell auch tun.
E-Bike Displays mit Navi
Viele Fahrräder mit Unterstützung haben bereits ein E-Bike-Display vormontiert. Dieses kann die Unterstützungsstufen des Motors regeln, das System komplett an- und ausschalten oder die Geschwindigkeiten sowie Distanzen und die Akkuanzeige ablesen. Diese sind zwar keine Radcomputer mit Navi per sé, erfüllen aber dennoch einige der Funktionen eines üblichen Tachos. Hierfür sind die Hersteller der Räder selbst verantwortlich, daher kann man sich hier nicht immer den Computer selbst aussuchen, da er ab Werk schon vorgefertigt ist.
Das beste nachrüstbare Fahrrad-Navi für E-Bikes ist das ROX 12.1 EVO von Sigma Sport. Dieses hat zum Beispiel auch mein Vater im Einsatz, und ich finde es auch aufgrund wirklich sinnvoller Zusatzfunktionen wie der Sturzerkennung super.
Unser Tipp: Vor dem Radkauf checken, welcher Motor verbaut ist. Die gängigsten wie Shimano oder Bosch unterscheiden sich in den Displays und werden von schlicht bis umfangreich produziert – daher lohnt sich immer vorher der Blick auf die Herstellerseite und die Spezifikationen. Hier gibt es aber eine gute Nachricht, denn die unterschiedlichen Displays und Bedienelemente können meistens ausgetauscht werden, sollten sie nicht den eigenen Wünschen entsprechen.
Smartphones als Alternative zum Fahrradcomputer mit Navi?
Glücklicherweise haben die meisten Smartphones alle wichtigen Sensoren bereits integriert. Somit lassen sie sich Smartphones als Radcomputer und Navigationsgerät nutzen. In Verbindung mit einer passenden Fahrradcomputer-App ist der Funktionsumfang sehr umfangreich. Natürlich könnte man auch direkt sein Handy auf das Bike montieren. Dazu gibt es genügend clevere Halterungen, die das Gerät auch in ruppigerem Terrain an Ort und Stelle halten. Dennoch hat das Handy auch Nachteile – besonders die Akkulaufzeit ist die Achillesferse dieser Geräte. Denn sie saugt Akkuleistung auf Hochtouren, besonders wenn es im Navi-Modus ist. Allein schon deswegen sind Radcomputer mit Navi besser.
Die Tachos sind dank lang haltender Akkus bei kurzen als auch bei langen Tagestouren echte Dauerbrenner, denen gefühlt nie der Saft ausgeht. Ein weiterer Vorteil gegenüber Smartphones: Handys sind selten wasserdicht und deutlich schmutzempfindlicher, da halten die Radcomputer schon deutlich mehr aus.
Natürlich kann mit dem passenden Zubehör auch dein Smartphone für die dauerhafte Nutzung zum Radfahren fit gemacht werden. Um es auch vor Wasser und Schmutz zu schützen, gibt es wasserdichte und transparente Taschen. Gezielter Einsatz von Powerbanks sorgt beim Fahrer für Ruhepuls, sobald der Akku in die Knie geht. An das Gerät anstöpseln – und schon kann die Reise weiter gehen. Dennoch ersetzen all diese Features unserer Meinung nach keinen Fahrradcomputer mit Navi, da es darin seine Kernkompetenz hat und nicht so schnell in Sachen Akku schlapp macht.
Auch eine Fahrrad Smartwatch oder ein Fitnesstracker mit GPS kann als Alternative zum Fahrradcomputer mit Navigationssystem dienen. Jedoch bieten diese Wearables nicht ansatzweise ein vergleichbar großes Display, weshalb sich bei längeren Fahrradtouren eher ein richtiges Fahrrad Navi lohnt.
Fazit
Im sich ständig verändernden Bike-Markt winken fast jedes Jahr neue Modelle und Innovationen. Die Frage, der wir uns stellen, ist die: muss man jedem, oftmals Marketing-getriebenen Trend, hinterherlaufen? Zum Beispiel: Ein Fahrrad, das vor fünf Jahren klasse funktionierte und das heute auch noch tut, was es tun soll: muss das unbedingt durch ein Neues ausgetauscht werden? Wir finden: Nicht unbedingt. Das Gleiche gilt für Tachos. Wenn diese noch gut funktionieren, warum durch Neue austauschen?
Natürlich verhält sich das bei Neuanschaffungen anders. In Sachen Radcomputer mit Navi empfehlen wir den Sigma Sport Rox 4.0 für nur 60 Euro oder den Klassiker Garmin Edge 830, für das man allerdings schon 340 Euro berappen muss.
Lass dir beim Kauf Zeit, und du einen coolen Tourbegleiter, der dir lang erhalten bleibt und dich zu den schönsten Plätzen kinderleicht navigiert, während du dich aufs Wesentliche konzentrieren kannst: Spaß auf deinem Fahrrad zu haben!
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