Wer sich für Fitness interessiert, weiß, Körpergewichtstraining ist zurzeit voll im Trend. Als ich daher zum ersten Mal von Animal Moves hörte, war mein erster Gedanke: Nicht noch ein Bodyweight-Workout … Doch als ich das tierische Training trotzdem ausprobierte, änderte ich meine Meinung schnell. Mittlerweile nutze ich Animal Moves, um mich vor dem eigentlichen Workout aufzuwärmen.
Was versteht man unter Animal Moves?
Animal Moves bezeichnet ein Training, das Bewegungsabläufe aus der Tierwelt nachahmt. Kriechen wie eine Eidechse, hüpfen wie ein Känguru oder watscheln wie eine Ente …
Denn Experten gehen davon aus, dass wir im Laufe unserer Evolution viele archetypischen Bewegungsmuster verlernt haben. Statt sie wieder neu zu lernen, verlassen wir uns heute auf Maschinen. Beim Sport greifen wir oft auf Trainingsgeräte zurück. Füllen Laufbänder, Rudergeräte oder Crosstrainer doch ganze Fitnessstudios!
Animal Moves aktiviert unsere natürlichen Bewegungsabläufe wieder, indem es die von Tieren nachahmt. Dabei wird, ähnlich wie beispielsweise bei Calisthenics, nur mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. Es werden weder zusätzliche Gewichte noch Geräte benötigt.
Wie genau sehen solche tierischen Übungen aus?
Vor dem eigentlichen Training gilt es, den Körper aufzuwärmen. Eine typische Aufwärmübung ist das Biest. Dazu krabbelst du wie ein Kleinkind am Boden. Um die Intensität zu erhöhen, hältst du dabei nach einer Weile die Knie einige Zentimeter über dem Boden. Wenn das klappt, versuche es ohne dich vorwärtszubewegen, aber einhändig.
Eine weitere typische Übung ist die Eidechse, auch Spiderman-Walk genannt. Es ist eigentlich lediglich ein Liegestütz, der in Bewegung ausgeführt wird. Dazu bewegst du dich aus einer liegenden, gestreckten Position in den Liegestütz. Bewege nun zuerst die linke Hand so weit wie möglich nach vorne und stelle den rechten Fuß diagonal zum rechten Arm. In einem nächsten Schritt die Oberschenkel auf dem Oberarm ablegen und in den Liegestütz gehen. Dann dasselbe auf der anderen Seite wiederholen.
Was sich einfach anhört, ist in Wirklichkeit enorm anstrengend und erfordert viel Konzentration.
Was ist der Unterschied zu anderen Eigengewichts-Workouts?
Zugegeben, viele der Übungen sind an und für sich nichts Neues. Letztendlich trainieren sie dieselben Muskeln wie auch Calisthenics oder ähnliche Fitness-Arten. Allerdings sind hier intuitive Bewegungen, neue Variationen und Kreativität explizit erwünscht. Denn es geht nicht nur darum, Bewegungsabläufe zu wiederholen, um die Fitness zu steigern. Der spielerischen Komponente wird hier großgeschrieben! Entsprechend bringt Animal Moves besonders viel Abwechslung mit sich.
Ein weiterer markanter Unterschied zu anderen Workouts ist, dass du hier aus deiner Komfortzone herausgeholt wirst. Denn beispielsweise einen Gorilla nachzuahmen, geht nun einmal nicht elegant. Dabei sehen wir alle lächerlich aus. Genau darum macht es aber so viel Spaß.
Mir ging es so, dass ich gar nicht merkte, wie die Zeit verging und ich mich auspowerte. Der Muskelkater am Tag danach sprach allerdings für sich. Vor allem aber habe ich selten so viel Spaß gehabt während einem Workout!
Was trainiert Animal Moves?
- Animal Moves stärkt den gesamten Körper. Für jede Muskelgruppe gibt es spezielle Übungen.
- Da du deine Muskeln trainierst, wirst du mit der Zeit natürlich kräftiger.
- Deine Ausdauer erhöht sich.
- Animal Moves steigert deine motorischen Fähigkeiten wie Koordination und Flexibilität. Vor allem aber die Körperstabilität verbessert sich – mit erstaunlich geringem Aufwand.
- Du bekommst ein besseres Körpergefühl.
- Deine Konzentration verbessert sich. Denn manche Bewegungsabläufe sind gar nicht so einfach!
- Mehr als nur deinen Körper trainiert Animal Moves auch deine mentale Stärke.
Vorteile von Animal Moves
Abgesehen davon, dass das tierische Training großen Spaß macht, birgt es noch einige weitere Vorteile:
- Der für mich größte Vorteil ist, wie bei allen Bodyweight-Workouts, dass keine Ausrüstung oder Geräte notwendig sind. Für Animal Moves brauchst du lediglich ausreichend Platz.
- Der ganze Körper profitiert.
- Es sind keine Vorkenntnisse nötig.
- Es besteht eine äußerst geringe Verletzungsgefahr. Denn da nur mit dem eigenen Körpergewicht trainiert wird, überlastest du dich nicht mit zusätzlichen Gewichten.
- Du selbst bestimmst die Intensität des Trainings.
Für wen eignet sich Animal Moves?
Grundsätzlich für jeden. Sogar Kinder sind begeistert vom Training. Lässt sich doch hier auf besonders einfache Weise Spiel und Spaß in den Vordergrund stellen. Selbst wenn du sonst keinen Sport betreibst, ist Animal Moves eine tolle Art, ins Krafttraining einzusteigen. Natürlich dauert es dann ein bisschen länger, bis du die einzelnen Übungen korrekt durchführen kannst.
Vor allem für Freizeitsportler, die sonst im Fitnessstudio trainieren, bietet Animal Moves eine ideale Abwechslung. Dasselbe gilt für Kraftsportler. Denn gerade dort fehlt die Kreativität und Abwechslung. Sie führen immer dieselben Übungen an denselben Geräten durch. Animal Moves ergänzen diese Arten des Trainings wunderbar.
Aus dem gleichen Grund eignet es sich auch für Trainer. Hier finden sie Inspiration, um Abwechslung und neue Bewegungsabläufe in ihr Programm zu bringen.
Wo kann ich Animal Moves trainieren?
Inzwischen bieten viele Fitnessstudios Kurse zu Animal Moves an. Viele Städte haben zudem Gruppen, die draußen in Parks trainieren. Dazu brauchst du allerdings etwas Mut. Denn, wie bereits gesagt, bei einigen Übungen machst du dich zum Affen. Du wirst vorbeigehende Spaziergänger garantiert zum Lachen bringen!
Wenn du genügend Platz zu Hause hast, kannst du auch dort trainieren. Auf YouTube und Instagram gibt es unzählige Videos mit Anleitungen für Anfänger bis für fortgeschrittene Sportler. Du benötigst lediglich eine Fitnessmatte und kannst ohne weitere kleine Fitnessgeräte loslegen.
Wie lange und wie oft sollte ich trainieren?
Das hängt ganz von dir und deiner Ausdauer ab. Du selber bestimmst die Intensität des Trainings und wie lange oder wie oft du trainieren möchtest.
Ziel ist, von den Übungen jeweils acht Wiederholungen zu machen. Wenn du merkst, dass du eine Übung bereits locker drauf hast, steigere die Intensität.
Du willst täglich eine halbe Stunde zu Hause trainieren? Wunderbar. Dir reicht zweimal in der Woche, aber dafür eine Stunde? Auch gut. Wichtig ist, dass du den inneren Schweinehund überwindest und regelmäßig trainierst.
Unser Fazit
Du langweilst dich im Fitnessstudio? Dann ist Animal Moves der ideale Ausgleich für dich! Das Eigengewichtstraining eignet sich hervorragend für Einsteiger oder als Ergänzung zum herkömmlichen Krafttraining. Denn es bringt mit neuen Bewegungsabläufen Abwechslung ins Training. Zudem trainiert es nicht nur den ganzen Körper, sondern erfordert außerdem Kreativität und macht viel Spaß. Du lernst, mit deinem Körper besser umzugehen und verbesserst so deine Koordination. Natürlich steigerst du auch deine Kraft und Ausdauer.