Reiswaffeln sind der ideale, gesunde Fitness-Snack für zwischendurch – oder doch nicht? Ich greife oft zu Reiswaffeln, besonders bei Hunger zwischendurch oder vor dem Training, da die Waffeln eigentlich top Nährwerte haben. Wenig Fett, viel Eiweiß, Kohlenhydrate und nur ein wenig Öl und Salz. Doch anscheinend ist der Snack gar nicht so gesund, wie ich bisher dachte. In verschiedenen Tests wurden Reiswaffeln auf Schadstoffe getestet.
Was genau bei den Tests herausgefunden wurde und wie du weiterhin auf Reiswaffeln in einem gesunden Maße zu dir nehmen kannst, erfährst du hier.
So gesund sind Reiswaffeln Vorteile & Nährwerte
Das erste vorweg, die Nährwerte von Reiswaffeln sind trotz allem super und prinzipiell ist der Snack auch gesund. Man sollte nur bei übermäßigem Konsum aufpassen. Also, hier erstmal die Schokoladenseite der Reiswaffeln:
Die Vorteile: Reiswaffeln sind ziemlich gesund und kalorienarm! Mit Tomate und Avocado belegt, für mich eine ideale Zwischenmahlzeit.
Sie bestehen nur aus gepufftem Reis, der meistens mit ein wenig Öl und Meersalz geschmacklich etwas interessanter gemacht wird. Es gibt aber auch Variationen mit Schokolade oder Joghurt, die meistens aufgrund eines höheren Zuckergehalts weniger als Fitness-Snack dienen. Die klassische Reiswaffel hat pro Stück rund 27 Kalorien (kcal). Hundert Gramm Reiswaffeln, also etwa eine Packung, enthalten durchschnittlich:
81,5 g Kohlenhydrate
7,8 g Protein
3,4 g Ballaststoffe
Was spricht gegen den beliebten Snack Reiswaffeln?
Leider wurden in den letzten Jahren immer wieder Schadstoffe in Reiswaffeln entdeckt, die bei erhöhtem Konsum als gesundheitsschädlich gelten. Die Menge der Schadstoffe ist zwar relativ klein, jedoch nicht unbedenklich. Was es genau damit auf sich hat, hat sich Öko-Test mal genauer angeschaut.
Das sagt Öko-Test
Öko-Test hat Reiswaffeln bereits vor einigen Jahren ins Labor geschickt und hat verschiedene bedenkliche Stoffe entdeckt. Darunter sind:
- anorganisches Arsen,
- Kadmium und
- Acrylamid
Öko-Test warnt davor, kleinen Kindern regelmäßig Reiswaffeln als Snack zu geben. Für Erwachsene seien diese Stoffe nicht ganz so schädlich wie für Kinder. Gesund sind diese Schadstoffe jedoch nicht. Anorganisches Arsen kann, laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die Entwicklung von Krebserkrankungen fördern. Achtung also, bei vermehrtem Konsum!
Arsen, Acrylamid und Kadmium – Was es damit auf sich hat
Arsen, Acrylamid und Kadmium – hört sich ja erstmal schaurig an. Was es mit den einzelnen Stoffen auf sich hat, habe ich mir mal genauer angeschaut.
Arsen – Krebserregend ja, aber…
Arsen ist ein Halbmetall, das ganz natürlich in der Natur, in Gesteinen und in der Erdkruste vorkommt. Jedoch wird zwischen organischem Arsen, also natürlich vorkommenden Arsen, und anorganischem Arsen unterschieden. Das Arsen, was in Reiswaffeln für Aufsehen sorgt, ist anorganisches Arsen und findet sich außerdem in verschiedenen Reis und Getreidesorten. Die Internationale Agentur für Krebsforschung stuft anorganisches Arsen als krebserregend für Menschen ein. Jedoch sei das Risiko bei einem normalen Konsum nicht extrem hoch. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, den Konsum von verschiedenen Getreidearten zu variieren.
Hinweis: Wenn ich heute höre „kann krebserregend sein“, denke ich mir immer, „ja was denn bitte nicht?“. Mittlerweile trifft das ja wirklich auf fast alles zu. Daher muss ich hier direkt mal einwerfen: „bei höherer Konzentration“. Also nicht direkt alle Reiswaffeln aus dem Schrank aussortieren! 🙂
Wie gefährlich ist das in den Reiswaffeln enthaltene Acrylamid und Kadmium?
Acrylamid war bereits im Zusammenhang mit Pommes, Chips und anderen gebratenen sowie frittierten Produkten in den Schlagzeilen. Der giftige Stoff bildet sich beim starken Erhitzen von kohlehydratreichen Lebensmitteln und gilt als krebserregend. Vor allem bei Kindern, da diese im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr Nahrung zu sich nehmen. Seit 2018 gelten in der EU deshalb spezifische Regeln für Acrylamid-Werte. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) empfiehlt diesbezüglich, die betroffenen Lebensmittel nur gelegentlich zu konsumieren und bei der Zubereitung ein Anbrennen zu vermeiden.
In manchen Reiswaffeln wurde auch das Schwermetall Kadmium gefunden. Kadmium ist ein chemisches Element, was, wenn es hoch konzentriert in der Nahrung auftritt, Knochen und Nieren schädigen kann. Das Schwermetall gelangt über Dünger, Klärschlamm und vor allem über die, vom Menschen verursachte Umweltverschmutzung, in den Reis, und somit weiter in die Reiswaffeln. Eine hohe Kadmium-Belastung gilt als gesundheitsschädigend. Dennoch, obwohl die Kadmium-Belastung in Deutschland relativ hoch ist, liegt es im gesundheitlich unbedenklichen Bereich.
Wer sollte Reiswaffeln mit Vorsicht genießen?
Wie du aus der Frage schon lesen kannst, du musst jetzt nicht komplett auf deinen Lieblings-Fitnesssnack verzichten. Es reicht, Reiswaffeln einfach mit Bedacht zu konsumieren und die Snacks auch mal zu variieren. Hauptsächlich gilt die Warnung außerdem für kleine Kinder, da Kinder im Verhältnis zum Körpergewicht mehr Nahrung zu sich nehmen als Erwachsene.
Achte also als Elternteil darauf, deinen Kindern etwas seltener Reiswaffeln als Snack zu geben.
Gesunde Alternativen zu Reiswaffeln
Die Moral der Geschichte ist also, wie immer, eine diverse abwechslungsreiche Ernährung ist der beste Weg. Zum Glück gibt es super leckere gesunde Alternativen, die bei der Fitness-Diät als gesunder Snack für zwischendurch ideal sind:
Bananenbrot
Bananenbrot ist wohl meine Lieblingsalternative. Natürlich rede ich hier von einem zuckerfreien Rezept, denn sonst wird es eher ein Kuchen und wir suchen ja einen Fitness-Snack. Bananen, Ei, Vollkornmehl und Haferflocken, viel mehr brauchst du gar nicht. Ohne Ei, kannst du dein Bananenbrot sogar komplett vegan halten!
Maiswaffeln
Wenn du lieber bei glutenfreien Waffeln bleiben willst, bieten sich Maiswaffeln sehr gut an. Sie haben sogar noch weniger Fett als Reiswaffeln und beinhalten, nach meinen Recherchen, lediglich den Schadstoff Acrylamid. Von Arsen und Kadmium habe ich bisher nichts gelesen.
Vollkornbrot
Eine Scheibe Vollkornbrot hat ca. 65 Kalorien, ist sättigend und versorgt dich mit Eiweiß, Mineralien und Kohlenhydraten. Greif als Alternative also auch gerne mal zur Scheibe Vollkornbrot!
Tipp: Ein wenig Olivenöl und Salz und schon wird das Vollkornbrot zur Delikatesse!
Fitness-Riegel
Auch Fitness-Riegel dürfen ab und zu mal in der Diät vorkommen. Besonders vor dem Workout oder Training geben sie Power und stillen den Hunger. Manche Riegel haben jedoch extrem viel Zucker und eignen sich dadurch eher weniger. Achte also darauf, dass die Riegel keine Zuckerzusätze haben!
Hirsewaffeln
Hirsewaffeln sind ebenfalls ein super Fitness-Snack. Mit dem richtigen Belag gehen sie als süßer oder salziger Zwischensnack durch!
Wusstest du? Hirse ist komplett glutenfrei und eine sehr gute Eisen- und Magnesiumquelle. Das Zentrum der Gesundheit empfiehlt Hirse daher als Eisenquelle!
Vollkorncracker
Ein weiterer beliebter Snack sind Vollkorncracker. Mit 88 Kalorien (kcal) pro Portion und 13 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm, eignen sie sich hervorragend als Fitness-Snack! Außerdem sind sie schön crunchy und gesund! Besonders gut schmecken sie übrigens mit einer leichten Schicht fettfreien Frischkäse.
Dinkelstangen
Wer lieber Dinkel hat, kann auch zu Dinkelstangen greifen. In eine Guacamole gedippt oder einfach mit ein wenig Öl und Salz, sind sie besonders lecker!
Kleiner Tipp: Dinkelstangen lassen sich ganz einfach selber backen! Alles, was du brauchst, ist Dinkel, Bananen, Karotten, Haferflocken und etwas Butter. So hast du alle Inhaltsstoffe im Blick!
Linsenwaffeln
Linsenwaffeln sind ein echter Geheimtipp. Sie bieten dieselbe Grundlage für einen Zwischensnack wie Reiswaffeln, glänzen aber mit noch vielfältigere Inhaltsstoffen. Besonders gut schmecken sie mit Avocado und ein wenig Meersalz!
Fragen zu Reiswaffeln
Antworten auf häufige Fragen zu Reiswaffeln findest du hier.
Sind Reiswaffeln krebserregend?
Reiswaffeln enthalten Stoffe, die als krebserregend gelten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hält eine akute Gesundheitsbeeinträchtigung für unwahrscheinlich. Ein erhöhtes Krebsrisiko durch den Konsum von Reis und Reisprodukten hält es hingegen für möglich. Bei normalem Konsum sollte es also kein großes Problem sein.
Sind Maiswaffeln besser als Reiswaffeln?
Von einer Fitness-Perspektive haben Maiswaffeln den Vorteil, dass sie noch weniger Fett haben als Reiswaffeln ohnehin schon haben. Außerdem wurde in Maiswaffeln bisher lediglich Acrylamid nachgewiesen. Von Arsen oder Kadmium habe ich bisher noch nichts gelesen.
Kann man Reiswaffeln selber machen?
Ja. Tatsächlich kannst du Reiswaffeln in der Pfanne mit gekochtem Reis selber machen. Eine große Verbesserung auf die Schadstoffwerte wird dieser Vorgang aber nicht haben, da sich Kadmium und Arsen auch im Reis selber befindet.
Fazit
Reiswaffeln sind prinzipiell gesund. Jedoch solltest du bei vermehrtem Konsum über die enthaltenden Schadstoffe Arsen, Acrylamid und Kadmium Bescheid wissen. Wenn Reiswaffeln dein täglicher Fitness-Snack sind, solltest du vielleicht ein wenig Variation in deinen Alltag bringen, denn diese Stoffe sind bei erhöhtem Konsum leider krebserregend. Bei normalem Konsum besteht jedoch kein großer Grund zur Sorge. Du darfst auch weiterhin mal zur Reiswaffel greifen!